Ansicht umschalten
Avatar von hubid
  • hubid

mehr als 1000 Beiträge seit 16.12.2000

Re: pragmatischer Lösungsvorschlag

Klaus N schrieb am 29.06.2017 20:56:

Vorab: Dein Lösungsvorschlag würde grundsätzlich funktionieren, ist auch allen bekannt, und könnte noch heute (abgesehen von kleinen Details) umgesetzt werden, wenn denn der Wille da wäre - aber das ist er nicht. Alle Beteiligten übernehmen eben diesen Fährdienst (um nicht zu sagen die Schlepperei) aus freien Stücken, und einige verdienen sich dabei eine goldene Nase. D.h. die werden sich hüten, ihr eigenes Geschäftsmodell zu torpedieren.

Also ist die Lösung einfach: Italien (und andere Länder) verpflichten sich grosszügigerweise, die Schiffbrüchigen nicht in einen italienischen Hafen zu verbringen, sondern sie nach Hause zurückzubringen.

Hier erfolgt die Korrektur: "Nach Hause" ist nicht praktikabel, da einerseits meistens nicht einfach feststellbar ist, wo das sein sollte, zweitens das "zu Hause" typischerweise nicht per Schiff erreichbar ist und deshalb zwangsläufig ein Sammeln und Verteilen stattfinden müsste, drittens sind die "zu Hause" nicht unbedingt bereit, die Rückkehrer aufzunehmen - kurz, das ist zu kompliziert.

Was funktionieren würde, wäre einige Sammellager rund ums Mittelmeer einzurichten, bevorzugt eben an der südlichen Mittelmeerküste, und die Geretteten dort abzusetzen. Das ist rechtlich einwandfrei, die Betreiber solcher Lager würden sich bestimmt über europäische Devisen genauso freuen wie unsere einheimische Flüchtlingsindustrie, und gleichzeitig sind weniger Todesopfer zu beklagen, die sonst aus Koordinationsfehlern zwischen den verschiedenen Schleppergruppen entstehen.

Fertig. Sobald sich das rumspricht, gibt es keine Überfahrten mit Schlauchbooten und ähnlichen Seelenverkäufern mehr. Lohnt sich nicht mehr.

Ja. Dem ist so.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten