Beim Lesen kam mir der Verdacht, dass der Autor vielleicht etwas zu lange gebraucht hat, den Artikel zu veröffentlichen.
Der Link, der als Beleg für die zu stark bezuschusste Milchproduktion dient führt auf einen Correctiv-Artikel von 2021. Die da genannten Preise sind noch aus der guten, alten Zeit bevor n-mal die CO2-Abgabe auf Kraftstoffe erhöht wurden und der Ukraine-Krieg und Atomausstieg den Strompreis verdreifachen halfen.
Was die Legende von Agrarsubventionen für die Milchproduktion angeht: Die Milcherzeugung selbst erhält bei den Agrarsubventionen (egal welcher Art) keinen Cent.
In gewissen Grenzen kann man die Steuererleichterung für Agrardiesel anführen, da für die Milchproduktion auch Diesel für das Herstellen der Silage von Mais und Gras benötigt werden, ebenso bekommen die Kühe als zusätzlichen Energielieferant in der Regel hofeigenes Getreide, für dessen Anbau auch Zuschüsse gezahlt werden - im Gegenzug für viiiieeel bürokratischem Aufwand bei der Beantragung und akribischer Dokumentation über Anbau, Düngung und Pflanzenschutz (die Bauern haben im Winter zurecht beklagt, dass das keine Subventionen seien, sondern lediglich eine Aufwandsentschädigung).
Wie im verlinkten Correctiv-Artikel mit versteckten Kosten zu argumentieren ist völlig an der Realität vorbeiargumentiert. Wir leben hier in Deutschland in einer durch Landwirtschaft geprägten Umwelt. Ja, es gab und gibt einen massiven Artenschwund durch die industrielle Landwirtschaft - aber da versuchen die Landwirte selbst auch dagegen anzuarbeiten, auch der Staat bietet entsprechende Förderprogramme. Wir haben halt keine 10 Millionen Kleinbauern mehr, sondern nur noch wenige 100.000 landwirtschaftliche Betriebe. Entsprechend hat die Anzahl der Feldraine abgenommen. Deren Leistung in der Landschaftspflege taugt nirgendwo im Bericht auf, er kann genauso wenig in Euro und Cent beziffert werden wie die angeblichen Umweltbelastungen.