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  • Porcupine17

mehr als 1000 Beiträge seit 14.07.2012

Re: Was den Frieden schwierig macht

matius schrieb am 06.10.2024 14:50:

WW2 anzuführen ist natürlich die beste Möglichkeit Verhandlungsbereitschaft in Misskredit zu bringen , aber dass es bereits mit Versailles versemmelt wurde wird gern vergessen.
Es ist nicht zielführend einen Teil der Geschichte abzutrennen und isoliert betrachtet sich selbst erklärend zu belassen. Genau das wird in der Ukraine getan und unsere Betrachtung auf Kalifatanhänger mangelt ebenfalls an mediale Aufarbeitung. Kukah deutete es an.

Auch der 1. Weltkrieg wurde nicht mit Verhandlungen beendet sondern mit der defacto-Kapitulation des Deutschen Reiches und seiner Verbündeten. Verhandelt haben in Versailles nur die Siegermächte untereinander. Und vieles was in der Folge Versailles angelastet wurde, wie z.B. die Inflation in Deutschland als auch die Dolchstoßlegende waren interne deutsche Probleme die mit Versailles nichts zu tun hatten. Das war nur der Sündenbock um seine eigenen Fehler nicht eingestehen zu müssen.

Der Vietnamkrieg endete auch nicht mit Verhandlungen (auch wenn ein Kissinger den Friedensnobelpreis für den Vertrag von Paris bekam) sondern mit der Eroberung Südvietnams durch den Norden. Auch nicht der Falklandkrieg etc.

Verhandlungen haben erst dann eine Chance wenn beide Seiten entweder alle ihre militärischen Ziele erreicht haben oder zu dem Schluss gekommen sind das sie auch bei einer Weiterführung des Krieges nicht mehr erreichen werden als am Verhandlungstisch. Davon sind Ukraine und Russland weit entfernt. Beide streiten sich im Prinzip um vier Oblaste (die Krim ignorieren wir mal) von denen jeder effektiv zwei kontrolliert. Und keine Seite ist bereit halbe/halbe zu machen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.10.2024 15:49).

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