Nun, der Verweis auf Revolutionen und Revolten markiert ja schon wie begrenzt die Möglichkeiten sind, Änderungen zu bewirken. Und bekanntermaßen ist es auch so, dass Revolutionen ihre Kinder fressen. Hinzukommend wäre Friedenskampf ein Oxymoron.
Die Wahrheit über die Möglichkeit der politische Gestaltung durch parlamentarische Wahlen lehrt das aktuelle Beispiel einer Partei, die unter der Ankündigung angetreten war, zumindest in Kriegs- und Kriesengebiete keine Waffen zu liefern.
Aber auch die bevorstehende Revolte muss nichts bewirken. 1968 ging die Politik in den USA von einer kurz bevorstehenden Revolte aus. Der Vietnamkrieg wurde aber nicht durch die anhaltenden Proteste beendet, sondern erst ein paar Jahre später durch die militärische Niederlage gegen einen in materieller Sicht manigfach unterlegenen Gegner.
In dem Artikel ist kurz ein basisdemokratischer Ansatz genannt. Tatsächlich müsste die UN damit beginnen für die eigenen Zwecke in den Staaten basisdemokratische Strukturen parallel zu den Regierungen zu schaffen. Kriege sind stets am unattraktivsten für die Bevölkerungen selbst.
Damit sich die Katze in den Schwanz beißt. Basisdemokratische organisierte Gesellschaften sind auch am unattraktivsten für Angriffe. Die Schweiz wurde im zweiten Weltkrieg von Hitlerdeutschland nur deshalb nicht überannt, weil sie nicht zu überrennen gewesen wäre. Ihnen hätte das gleiche Desaster gedroht, wie später den Invasoren in Vietnam oder Afghanistan. Der Unterschied ist freilich, dass die militärischen Aussichten einmal richtig und zweimal falsch eingeschätzt wurden. Der Erfolg von Guerillaeinheiten beruht dabei ebenfalls auf einem gewissermaßen basisdemokratischen Ansatz und starker Identifikation mit der zu verteidigenden Sache.
Nur ist Basisdemokratie so ziemlich die unattraktivste Option für die herrschenden Eliten. Das kann man glaube ich durchaus weltweit so gelten lassen. Die Staaten würden die UN in Stücke reißen.