Prof. Dr. Klaus Moegling schrieb am 09.01.2024 13:04:
Wenn Sie genau hinschauen, werden Sie auch entdecken, dass hier NGOs und Initiativen aus verschiedenen Kulturkreisen aufgelistet sind. Auch stellt dies nur eine Auswahl dar, die um ein Vielfaches zu multiplizieren ist.
An wen würden Sie sich denn in Ihren politischen Zielentwürfen orientieren? Eine Orientierung kann doch nicht an autoritären und menschverachtenden Regimen oder an orthodox ausgerichteten Religionen stattfinden. Hier müssen wir schon auf die Leistungen der (erweiterten) Aufklärung zurückgreifen - auch wenn nur ein Teil der Menschheit davon erreicht wurde.
Dies heißt nicht, dass kulturelle Leistungen anderer Regionen zu negieren sind. Es geht immer wieder um interkulturelle Begegnung und ein interkulturelles Lernen, wenn die universalen Werte der Menschenrechte und des Völkerrechts gewahrt werden.
zunächst mal sollten wir uns an der schnöden Wirklichkeit orientieren. Und in der haben nunmal autoritäre Regierungen, Theokratien, Kleptokratien und andere wenig in der Tradition der Aufklärungstehende Staats- und Regierungsformen reale innen- und aussenpolitische Macht. Und die sind alle Teil dieser UN. Die UN hat, im Gegensatz etwa zur EU, eben keine formalen Bedingungen an das politische und gesellschaftliche System für die Mitgliedschaft. Schon gar keine Bedingungen, die eine politische Partizipationsmöglichkeit der Bürger der Mitgliedsstaaten voraussetzen würde. Daran ändert auch die formale Erklärung der Menschenrechte nichts.
Insofern bleibt eben nur die Ebene der Staaten, wie willkürlich und absurd deren Vertretungen nunmal zustande gekommen sind, als zu beackerndes Objekt übrig. Die Idee einer UN als Vertretung der Menschen ist nicht in ihr angelegt. Das sollte sie auch nie sein. Sie wäre unter dieser Prämisse nie zustande gekommen.
Und ob jetzt NGO's mit formaler Macht im Rahmen einer UN ausgestattet werden sollten, ist ja grundsätzlich auch diskutabel. Schlussendlich fehlt denen ja genauso eine demokratische Legitimation.