Ausgerechnet die türkische Luftwaffe soll mit ihren Führungsriegen den Putsch durchgeführt haben, und ausgerechnet die türkische Luftwaffe hatte selbstherrlich einen russischen Flieger abseits des türkischen Luftraums abgeknallt und Fehlinformationen dazu herbeigeführt (die Erdogan später Worte der Entschuldigung stammeln ließen). Das Verhältnis zwischen Türkei und Russland geht trotzdem wieder klar in Richtung Allianz. Falls Putin o.s.ä. (unwahrscheinlich) trotzdem mitverantwortlich sein sollte, etwa als Vergeltung für den abgeschossenen Jet, wird sich das keinem aufdrängen. Wäre also supergeschickt. Ist nur eben extrem unwahrscheinlich.
Erdogan selbst hat deutlich mehr von einem gescheiterten Putschversuch.
Oder es waren tatsächlich westliche oder religiöse Einflüsse (hier vor allem: Gülen aus den USA, was wohl sehr wahrscheinlich ist), die sowohl den Abschuss des russischen Fliegers als auch, als das Entzweien gegen Russland trotzdem nicht klappte, die undemokratische Absetzung Erdogans betrieben. Falls es die USA waren (die wie fast alle anderen erst bei absehbarem Nichterfolg des Putschversuches Erdogan verbal den Rücken stärkten), bietet sich ein Vergleich mit Janukowitsch in der Ukraine an - und rechtfertigt dies gleichzeitig den rigorosen Umgang Erdogans mit (von außen gesteuerter) Opposition (dazu gehört auch die de-facto-Ausweisung des Hasspredigers vom Spiegel aus der Türkei, der - wie seine Kollegen im Ukrainefall - log oder hetzte, dass sich die Balken biegen).