Chefu schrieb am 18.04.2022 23:56:
Weil du sagst Baltikum und Rumänien.
Im Baltikum sind die Amis, und in Rumänien auch, die ganze rumänische Schwarzmeerküste ist voller US-Kriegsschiffe, die warten bloß drauf dass der Russe einen Fehler macht, aber so blöd ist niemand, sich mit der NATO anzulegen. Es gibt subtilere Wege ohne Krach.
Den Baltikum könnten die Russen recht schnell überrennen - die Verteidiger stehen mit dem Rücken zur Ostseeküste und haben lauter Flachland.
Obendrein gibt es im Baltikum starke russische Minderheiten, die sich relativ rasch mobilisieren ließen, den russischen Einmarsch zu unterstützen.
D.h. die Russen könnten da über Nacht Fakten schaffen.
Oder damit drohen, was den dortigen Staaten nicht nur die Lebensqualität vermiest, sondern auch Wirtschaftsunternehmen abschrecken würde.
Im Fall von Rumänien wäre so ein Blitzkrieg in der Tat nicht möglich, das Land hat zu viel Gebirge.
Was die Schwarzmeerflotte angeht, weiß ich nicht, wie viel die NATO da rumstehen hat und wie sich das mit der russischen Schwarzmeerflotte vergleicht.
Dennoch steht der Punkt: Hätten die Russen die Ukraine wie von allen erwartet mit kaum Verlusten überrollt, hätte sich schon die Frage gestellt, ob, wo und wie Putin weitermacht.
Er hat ja definitiv den Wunsch, den alten Ring aus Pufferstaaten wiederherzustellen; auf Polen könnte er notfalls verzichten, die Schwarzmeeranrainer wären ihm ein Dorn im Auge, und der Baltikum wäre unverzichtbar. Es ginge also darum, was er da anstellt; vielleicht kein militärischer Einmarsch, aber Giftanschläge auf baltische Spitzenpolitiker? Einen "Aufstand" à la Donbas unterstützen und grüne Männchen schicken, bis die Staaten sich "völlig freiwillig" aus NATO und EU lösen? (Alle baltischen Staaten haben eine richtig große russische Minderheit, die zu Stalins Zeiten im Zuge einer Russifizierungspolitik dorthin umgezogen wurden. Die informieren sich größtenteils tatsächlich über RT und glauben jedes Wort.)