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Schon Völkermord

Martin 48 schrieb am 18.04.2022 12:47:

(Da es sich nicht um Völkermord handelt, gibt es auch keine moralische Begründung für eine Einmischung.)

Die Definition der Völkermordkonvention ist, auf direkte oder indirekte Weise „eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören“.
"Ukrainer" sind eine nationale Gruppe.
Die Russen haben angekündigt, diese Gruppe zu zerstören: Wer sich nicht russifizieren lässt, landet in Zwangsarbeit, Haft, oder Hinrichtung.
D.h. die Russen haben den Völkermord bereits angekündigt.
Der Vorwand ist, dass es die Ukrainer als Volksgruppe gar nicht gebe, aber das ist natürlich Blödsinn: Weder die Liechtensteiner noch die Holländer noch die Deutschschweizer sind Deutsche. Auch die Sprache gibt keine Einheit her. Im 14./15. Jhd. hat sich Altostslawisch in Ruthenisch und Altrussisch aufgeteilt, im 18. Jhd. wurde aus Ruthenisch Ukrainisch und Belarussisch, aus Altrussisch wurde Russisch.

De militärischen Aktionen der Russen werden nach anfänglichem Zögern ebenfalls mehr und mehr als Völkermord eingeordnet.

Jedenfalls: Ein angekündigter sowie bereits sehr wahrscheinlich bereits stattfindender Völkermord ist als moralische Begründung völlig ausreichend.
(Ob man aus moralischen Gründen überhaupt Krieg führen sollte, ist natürlich auch so eine Frage. Die sollte man aber ebenfalls an Russland richten, die begründen die Unterstützung für die Separatisten ja ebenfalls mit einem angeblich stattfindenden Völkermord.)

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