DvHinHH schrieb am 03.07.2024 22:57:
Diese Idee, dass die Welt viel friedlicher wäre, wenn man den (echten oder vermeintlichen) Bösewichtern freie Hand lässt, deutet auf eine absurde Naivität, auf ein ganz weit links außen angesiedeltes Weltbild, oder beides hin.
Es gibt Staaten. Staaten haben Interessen. Diese Interessen sind manchmal gegensätzlich.
Warum haben Staaten überhaupt Interessen? Was ist das Ziel dieser Interessen?
Es gibt militärisch-industrielle Komplexe, geformt aus Geschäftsleuten, Brokern, Milliardären. Diese verdienen Milliarden durch Waffenproduktion und Waffenhandel. Diese Menschen leben in Staaten.
Ohne Kriege keine Waffen. Folglich haben diese Menschen ein Interesse an Kriegen. Kein Krieg ohne Feinde. Also haben sie ein Interesse an Feinden. Also begrüßen sie es, wenn der Staat, in dem sie leben, Feinde hat. Sollte es Feindesmangel geben, fördern sie Feindbildaufbau.
Die Welt wäre friedlicher, wenn wir miteinander reden würde, anstatt dem anderen latent drohend und militärisch-aggressiv gegenüberzutreten. Aber das liegt eben auch an bestimmten Interessen, denen solche Friedlichkeit entgegensteht.
Lasse mir gerne Naivität vorwerfen. Manchmal hätte man vor zwei Generationen miteinander reden sollen, manchmal ist etwas schwer festgefahren, manchmal dominiert Hass. Die Bereitschaft zur waffenlosen Konfliktlösung sollte aber immer vorhanden sein, wenn Friedenswille besteht. Auch in schweren Situationen sollte das Gespräch mit dem anderen eine Option bleiben, nicht untersagt werden.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.07.2024 03:05).