Stuttgart, dessen Zentrum in einem Talkessel liegt, bekommt durch dieses Projekt städtebauliche Chancen, die Innenstadt attraktiv zu machen.
Es hat etwas davon.
Das ist auch der Grund, warum ich seinerzeit dafür gestimmt habe, das Projekt anzublasen. Als Südbadener gönne ich das den Schwaben nicht.
Zu den Kosten: Stuttgart kann aus diesem Projekt etwas für sich tun, auf dass man mit dieser Bahn sogar auch nach Stuttgart will, nicht weg davon. Wie gesagt, eine städtebauliche Chance.
Das Projekt lässt sich nicht mehr stoppen. Also macht das beste daraus. Nein, statt dessen werden verlorene Schlachten geschlagen.
Dass die Kosten am Ende bei mehr als dem Doppelten liegen würden, das war nicht nur mir schon 2011 klar.
Aber es sind weniger als 900 Millionen pro Jahr. So viel gibt man anderswo für Opernhäuser oder städtische Bühnen aus, die nur eine winzige Minderheit nutzt.
S21 wird dagegen von einem signifikanten Teil der Bevölkerung genutzt werden.
Dagegen Berlin: Der Regierungsumzug aus Bonn kostete mindestens 20 Milliarden Euro und wir bekamen statt Bonner Bescheidenheit Berliner Größenwahn, eine maßlose Selbstüberschätzung der eigenen Möglichkeiten.
20 Milliarden für preußische Nostalgie ohne erkennbaren Nutzen für das Land und auch zum Schaden Berlins, das unfähig wurde, auf eigenen Füßen zu stehen, weil es meint, es habe quasi ein Naturrecht, alimentiert zu werden.
Da ist es nur gerecht, wenn nun mit Stuttgart eine Stadtregion etwas abbekommt, deren Wirtschaftsleistung die Berliner Party seit Jahrzehnten zu einem Drittel finanziert. (Die anderen Zweidrittel steuert München bei). (Das war nun überspitzt formuliert. Ich weiß auch, dass es nicht ganz so krass ist).