/Rak schrieb am 27.03.2021 17:27:
Ludwig Wilhelm schrieb am 27.03.2021 14:30:
... wird ja immer wieder eingewandt.
(...)
Maximal könnte man vielleicht argumentieren, dass exzessiver Cannabiskonsum die Arbeitsleistung mindert. Aber das kennt man auch vom legalen Alkohol: ein Gläschen Wein am Abend wird einen wohl kaum aus der Bahn werfen, ein Gläschen nach dem anderen von morgens bis abends dagegen schon.Es macht wirklich die Dosis... auch bei THC. Und nicht nur der Peak.
wenn du nur Abends mal einen Kräftigen durch ziehst und dir mit einem 1l Glas Apfelsaftschorle in der Hand und einer großen Schüssel Chips gegen den Heißhunger vor dir vor den TV setzt, dann macht das nicht wirklich was.Wenn du dir aber schon am Vormittag einen baust, mittags auch noch mal einen durch ziehst und an fast jedem Abend dann mit Eimer, Bong oder Erdloch hart an die Grenze der physischen Bewegungsunfähigkeit und ins Reich der leichten Hallus kommst, dann schaltet dein Gehirn irgendwann auf Standby und dein Kurzzeitgedächtnis ganz aus..und du fängst an wie im Film zu leben und alles an dir vorbei ziehen zu sehen. Und auch wenn du dann mal ein paar Tage gar nichts rauchst (was bei THC kein großes Problem ist, eine körperliche Abhängigkeit gibts da nicht..) ist das nicht gleich wieder voll da.
Starke/häufige Kiffer kannst du teilweise durchaus mit Leuten mit beginnendem Alzheimer vergleichen.Bei chronischen Kleinmengen-aber-Pegel-Trinkern ist das erst nach vielen Jahren Alkmissbrauch ein Problem. Die liefern sogar mit bisschen Alk in der Blutbahn oft noch bessere Leistungen (weswegen Alk in der Führungsebene auch ein großes Problem ist). bei starken Kiffern merkst du das aber schon nach wenigen Monaten, dass die sich nicht mehr konzentrieren können und sich nichts mehr merken können..
Dem muss ich vehement widersprechen.
Was das THC befördert ist die Konzentration auf das eigene Wohlbefinden. Wie man damit umgeht ist der Knackpunkt. Der eine, wie von dir beschrieben, hangelt sich von Hit zu Hit, kann aber nichts mit dem Höheflug anfangen, weil (Vermutung) zu dumm, zu psychisch abgelenkt (Traumata), zu kaputt (will einfach nur Zeit ohne Erinnerung).
Wer dagegen ein interessantes Umfeld und starke Interessen hat, für den ist es eben das, was Hit bedeutet, ein Ritt in die Umlaufbahn um von dort aus für sich ganz neue Interessen zu finden, Emotionen zu vertiefen, Transzendenz zu leben.
Dass zu so einem gelingendem Unterfangen auch ein intaktes materielles wie emotionales Umfeld gehören führt dann, bei aller Extase oder Trägheit (breit), auch zu entsprechenden Handlungen, die zur Realisation deines Traums notwendig sind.
Im traditionell zwanghaften Arbeitssystem kommt es dabei schon zu Anpassungsproblemen. M.E. sind gewinnende Kiffer dann aber in der Lage sich die passenden Bedingungen ihrer persönlichen Mission zu erschaffen. Kreativität und Erfindungsreichtum werden eben benutzt. Deshalb gibt es auch eine seit 50 Jahren stabile Beschaffungsszene für Psychedelika. Dabei geht es eben erst sekundär um Geld. Primär ist das Erfahrungsspektrum, das man gern mit Gleichgesinnten teilt.
Ich sehe amüsiert, wie das Mediensystem schon seit 20 Jahren auf immer direktere Weise Drogenerfahrungen in ihre Plots einbauen. Die Optik ist ja eh seit den 60ern psychedelisch, auch wenn die meisten das nicht begreifen können ("but first! Are you experienced?")
Also mal locker bleiben. Ich mache dem Alkohol Connaisseur ja auch keinen Vorwurf mit (bildlichem) Hinweis auf volltrunkene Obdachlose oder Strassenkinder, die 'ne Flasche feinsten Whiskeys (sponsored by Media) leeren.
Ökokom - gleiche Teilhabe für alle