Das Märchen, dass Cannabis nicht süchtig macht oder harmlos ist, sollte sich mittlerweile selbst unter Kiffern erledigt haben (sofern sie sich das merken können :)).
Hinweis: mit Sucht ist nicht eine körperliche Abhängigkeit gemeint. Und genauso wie die meisten Menschen, die Alkohol trinken, koksen, oder MDMA nehmen, keinerlei Sucht nach diesen Drogen entwickeln, gilt dies auch bei Cannabis. Aber manche tun es.
Manche sind süchtig nach Glücksspiel, nach Social Media und Smartphone, nach Videospielen etc. - und die meisten nicht.
Die Gründe dafür sind mannigfaltig und fast immer emotionaler und/oder spiritueller Natur, z.T. aber auch durch gewisse genetische Disposition begünstigt. Sucht ist ein ziemlich komplexes Phänomen.
Auf jeden Fall hat Cannabis deutliche Nebenwirkungen auf kognitiven Fähigkeiten, vor allem stumpfen regelmäßige Konsumenten von Cannabis emotional regelrecht ab. Leider hören und lesen sie das nicht so gerne. Gerade bei Menschen über 40, die seit ihrer Jugend kiffen, merkt man das, weil da meist eine gewisse emotionale Reife auf der Strecke bleibt.
Daher wundern mich die Ergebnisse dieser Studie auch nicht. Cannabis kann gerade bei Jugendlichen auch zu kognitiven Einschränkungen auf intellektueller Ebene führen, weil das menschliche Hirn hier erst so mit um die 19-21 voll ausgereift ist und Cannabis da in entscheidende Mechanismen eingreift. Viele Kiffer in diesem Alter bleiben mit nachhaltigen Depressionen und Psychosen auf der Strecke, Cannabis gilt unter Neurologen und Psychiatern als die einzige Droge, die in der Lage ist Psychosen nicht nur auszulösen, sondern regelrecht zu erzeugen. Dies lässt aber mit steigendem Alter nach und auch das hat vermutlich mit der Entwicklung des Gehirns zu tun, so lassen z.B. die Symptome bei Schizophrenen auch mit der Zeit nach. Menschen über 30 entwickeln in der Regel durch Cannabis keinerlei Psychosen o.ä. mehr.
Bei voll erwachsen Menschen schränkt Cannabis auch kaum die kognitiven Fähigkeiten ein, die man zur Erledigung eines Standardjobs benötigt. Das Erlernen neuer Fähigkeiten, z.B. bei einer Umschulung dürfte schon schwieriger ausfallen, aber auf die Arbeitsroutine hat Cannabis wohl keinen nennenswerten Einfluss solange man nicht bei der Arbeit kifft. Cannabis dient aber genauso wie Alkohol und andere Drogen zur emotionalen Abstumpfung, allerdings mit weitaus weniger Nebenwirkungen wie Alkohol. Daher dürfte Cannabis einer kapitalistischen Wirtschaftsweise wohl sogar eher zuträglich sein: die Menschen sind zwar immer noch spirituell unerfüllt und kreativ und sozial unterfordert, aber sie merken es weniger. Cannabis dürfte für eine Konsum- und Zinserwirtschaftungsgesellschaft wie unsere eine weitaus effektivere Arbeitsdroge sein als Alkohol - kein Wunder, dass es mehr und mehr "legalisiert" (kommerzialisiert) wird.
Dennoch bin ich für eine Legalisierung aller Drogen und bestimmten Voraussetzungen und jeder soll nehmen, was er mag, solange er oder sie weiß, was die Konsequenzen sind (Drogenführerschein). Ich nehme ja selber psychedelische Drogen, rauche auch mal am Joint mit, und habe eine jahrelange Alkoholabhängigkeit selbst hinter mir. Ich denke, ich weiß, wovon ich rede. Eine Kommerzialisierung von Drogen, wie bei Alkohol und Tabak längst die Norm und bei Cannabis in Arbeit, lehne ich hingegen strikt ab.
Was CDU und AfD angeht, naja, das sind Menschen, die mit dem Enddarm denken, da kommt nur raus, was schon immer drin war.