Onkel Heinerich schrieb am 27.03.2021 23:49:
Stephan Schleim schrieb am 27.03.2021 11:53:
Schmerzlinderung könnte man demnach unter "psychische Dämpfung" fassen.
Nein.
Zitat aus dem Artikel:
„Für Menschen, die sich z.B. Linderung ihrer Schmerzen wünschen …“
Für Menschen, die sich ein Smartphone wünschen. Für Menschen, die sich einen Käsekuchen wünschen. Für Menschen, die sich eine neue Frisur wünschen. Etc.
Weder der Autor des Artikels, noch viele Poster zu diesem Artikel scheinen mal die Bekanntschaft mit Todesqualen gemacht zu haben. Wenn ein Mensch „vom Krebs zerfressen“ in seinen letzten Stunden qualvoll schreit, dann „wünscht er sich“ nicht etwas – Wunschzettel: Eine neue Gardine, Linderung der Schmerzen, frisches Make-up -, sondern braucht zwingend Mittel zur Schmerzunterbindung.
Wie zynisch, abgefeimt, empathielos, mitleidlos, geradezu grausam muss man sein, um so etwas zu verzapfen? Wie wäre es denn gleich mit der Empfehlung des Gutzuredens: Ach, die Schmerzen bildest du dir nur ein. Atme mal tief durch und denke an Sonnenschein.
Man kann auch mit diesen elendiglich Verreckenden noch eine Diskussion anfangen, wie ihr „Wunsch nach Schmerzlinderung“ zu kategorisieren sei. Das ist dann wohl „Humanismus“ und „aufgeklärte Haltung“ in unserer so wissenschaftlich orientierten Welt.
Also nein, man kann Schmerzlinderung nicht unter "psychische Dämpfung" fassen. Jedenfalls nicht im realen Leben. In der Beliebigkeit definitorischer Wolken kann man natürlich alles Mögliche unter allen möglichen Bezeichnungen fassen.