Aber wir sind inzwischen bei Schwarzarbeit, d.h. ziemlich weit weg vom Thema Mindestlohn.
Für mich sind die beiden Themen sehr stark miteinander verbunden. Im gehobenen Lohnbereich sind es Steuern und Regulierungen, die einen in die Schattenwirtschaft treiben, im unteren Bereich fördert es die (teils illegale) Einwanderung von Schlechtqualifizierten.
Was an "gesetzlich festgelegter Mindestlohn" ist dir eigentlich unklar. Dieser gilt in DE und auch in GB unabhängig davon, woher Arbeitgeber und Arbeitnehmer kommen. Auch ein rumänischer Bauarbeiter verdient in Deutschland mindestens deutschen Mindestlohn, für alles andere interessiert sich der Zoll brennend. Es soll sogar Razzien geben, habe ich gehört, um genau solche Verstöße aufzudecken. Nicht genug und nicht konsequent, aber das wäre ja bei gutem Willen änderbar. Ich nehme mal an, die Regeln in GB sind vergleichbar.
Im Kommentar davor hab ich dir einige Beispiele mit Links geliefert, aus denen hervorgeht, dass seitens der Behörden quasi rein gar nichts gemacht wird. Der Grund ist, dass sie davon profitieren, weil A) die Dienstleistungen günstig bleiben und B) die Wirtschaftsleistung ohne weiteres Zutun wächst, da die Illegalen nicht dazu gezählt werden.
Du argumentierst immer wieder mit dem Unterlaufen dieser gesetzlichen Regelung in der Praxis. Ich kann mich da nur wiederholen: Was entgegen gesetzlicher Regelungen (Mindestlohn, Schwarzarbeitsverbot, und und und) gemacht wird ist für mich kein valides Argument gegen die gesetzliche Regelung. Ansonsten wäre es ja auch OK, vor Kindergärten und Schulen schneller als 30 zu fahren, nur weil es ziemlich viele machen????
Der Vergleich hinkt. Natürlich sind gesetzliche Regelungen und Maßnahmen sinnvoll, sie bringen aber nur so weit etwas, wie die Politik von deren Durchsetzung profitiert. Ein hoher Mindestlohn in Verbindung mit porösen Grenzen ist sogar der Idealzustand für die Politik, da sie auf den Scheinerfolg bei der Wirtschaftsleistung verweisen kann, während für die dann arbeitslos gewordenen Einheimischen (oder wenn ihre Löhne sinken) stets eine Ausrede bereitsteht. Jeder wiederum, der sich dagegen wehrt, kann als Rassist hingestellt werden, weil er Ausländer bezichtigt, ihm den Arbeitsplatz wegzunehmen. Parallelen zum aktuellen Zustand unserer Gesellschaft sind natürlich rein zufällig.
Die Untergrenze, auf die sie den Lohn drücken können, ist der Mindestlohn. Jeder Spediteur, der seine Fahrer unter dem Mindestlohn bezahlt, verstößt gegen ein Gesetz und kann dafür belangt werden.
Ja. Es sei denn, du stellst Subunternehmer ein.
Ich weiß nicht, wie die Praxis in GB so ist, aber in DE wird der LKW solange konfisziert bzw. festgehalten, bis die Strafe bezahlt ist. Das ist so bei Verstößen gegen Lenkzeiten, Fahrzeugsicherheit, Mindestentlohnung, und und und.
Die meisten Logistiker arbeiten mit kleinen Transportern, teilweise auch mit PKW. Was meinst du, warum bei vielen Bewerbungen (Pizzaservice etc) ein eigenes Auto als Bedingung genannt wird? Das dient alles der Abwälzung von Risiken.