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  • Ice Tea

217 Beiträge seit 10.07.2020

Re: Wissenschaft oder Lehre?

Wieso "das Märchen" und "segensreiche Wirkung"? Hat der Artikel behauptet, mehr Billig-Jobs wären was "Segensreiches", weil vielleicht die Beschäftigungsstatistik dann rauf ging?

Ich weiß da keine Zahlen, aber klar ist doch, dass der Druck mit Gesetz und Sanktionen erhöht wurde schlecht bezahlte Jobs anzunehmen. Dazu noch Vermittlungsgelder oder Prämien für die Vermittler und die Firmen.
Mag sein, dass zu der Zeit die Konjunktur aus anderen Gründen für "erhöhte Beschäftigung" gesorgt hat. Bekannt ist aber auch, dass viele aus der "Arbeitslosenstatistik" in Umschulungen, Ich-AGs oder ganz in die Unvermittelbarkeit ausgelagert wurden.

Zum "Märchen" interpretiert man das doch eher, wenn man einen bloß zählbaren "Anstieg der Beschäftigung" schon für was Erfolgreiches halten würde, - fast egal, was diese "neuen Jobs" den Beschäftigten denn an Arbeit und Auskommen bescheren -, aber einen tatsächlichen "beschäftigungs-wirksamen" Erfolg dieser Maßnahme(n) nicht gelten lassen möchte.
Die beabsichtigte und praktizierte "Verbilligung" soll also diesen "Effekt", in der Form von mehr Einstellungen zur "Beschäftigung" nicht so gehabt haben? Wundern tät's mich nun nicht, schon allein wegen des aufgeblähten Praktikumswesens, das im Rahmen von Umschulungsmaßnahmen für reichlich Hartz-4 finanzierte Arbeitskräfte in den Firmen gesorgt hat. Ich weiß nicht, wieviele Festangestellte die dadurch oder die 1-Euro Job-Szene dauerhaft nicht mehr brauchten, aber es müssen schon einige gewesen sein ... aber auch wenn's an den Statistiken und ihren Zahlen wenig bis nichts geändert haben sollte, mit den anderen billiger "Vermittelten" zusammen gab's sicherlich schon eine "belebende Wirkung" für die Wirtschaft, für die sich einiges an "teuren Festanstellungen" erübrigt hat.

PS: Ob da nun oben "Wissenschaft" und unten "VWL" steht, sehe ich als ziemlich belanglos an. Die VWL gilt in der bürgerlichen Welt als Wissenschaft, ist so auch als Studiengang an Unis eingerichtet, in denen schließlich praktisch verwertbares Wissen produziert werden soll. Und das machen sie ja auch, z.B. in einer "Mindestlohn-Kommission". In der macht es eben Sinn, wenn neben Vertretern von Wirtschaft und Arbeit einer aus der "Wissenschaft/VWL" sitzt und mit darüber befindet, welcher Mindestlohn nun zumutbar, erträglich oder optimal für die deutschen Wirtschaftskreisläufe und ihre Erfolgsaussichten in der Zukunft sein könnte.

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