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mehr als 1000 Beiträge seit 01.12.2023

Re: Das Problem ist nicht das Brutto

Da hast du natürlich recht.

Im Grunde haben wir ja im Sozialstaat das Problem, dass sich eben der Sozialstaat einschließlich der Renten allein aus den Abgaben von den Erwerbseinkommen finanzieren. In einer Gesellschaft, in der die Mehrheit arbeiten geht, ist das ein fairer Deal. In einer Gesellschaft, in der durch die Arbeit ein wertschöpfender Prozess getrieben wird, ist das auch ohne weiteres möglich.
In einer Gesellschaft, in der dank Automatisierung bzw. auch Umformung in eine Dienstleistungsgesellschaft sich das Arbeitsmarktgefüge stark verändert, funktioniert das aber nicht auf Dauer. Vorschläge, die Ausfälle aus den Erwerbseinkommen durch Maschinenbesteuerung aufzufangen, gab es immer wieder, aber wenn wir von einer wertschöpfenden Industriegesellschaft in eine geldschiebende Dienstleistungsgesellschaft reformieren, gibt es auch keine besteuerungsfähigen Maschinen.

Im Grunde braucht Deutschland ein ECHTES Wirtschaftswunder. Ansätze dafür gäbe es sicherlich genug: ein Teil der nach China verschobenen Industrie muss zurückkehren. Wir brauchen günstige Rohstoffverträge und wir müssen wieder mehr Wert legen auf die produzierende Branche. Es müssen ja nicht unbedingt PKW sein, es können auch Spezialmaschinen sein, Raumfahrtzubehör, moderne Energietechnik, ja, auch gern Modeerzeugnisse, neue Forschungsergebnisse mit Patentschutz "Germany/EU", neuartige, hocheffiziente Recyclingtechnologie und, ganz wichtig, "Qualität made in Germany". Damit der Preis auch gerechtfertigt ist.

Die Transformation in die Dienstleistungsgesellschaft ist eine Eselei, die uns praktisch 30 Jahre "goldene Ära" unmöglich gemacht haben. Statt dessen: erst schleichender Niedergang, nun "freier Fall". Da hilft nur noch eine harte Kursänderung und ein Ende der (neo)liberalen Denkansätze.

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