... wird es schwierig. Vermutlich hätte eine intelligentere Formulierung das Kalb vom Eis gebracht. Etwa so: gewünschtes Steuerniveau (15% dünken mich ziemlich vernünftig, aber das braucht nicht so zu sein) verbunden mit einer engen, erlaubten Abweichung - naheliegend wären 10%. Dadurch könnten:
- ein minimaler Wettbewerb stattfinden, welcher die einzelnen Akteure zwingt, haushälterisch mit Geld umzugehen (gekillte Schuldenbremse, hörst du zu?)
- Effizienzsteigerungen ggf. weiter gegeben werden (ich finde es immer lächerlich, wenn staatliche Auguren suggerieren, das perfekte Steuerniveau auf das Promille genau zu kennen)
- die Transparenz am Leben erhalten werden (gerade diejenigen, die ein tiefes Steuerniveau haben, dürften ein starkes Interesse haben, das Steuerniveau ins Schaufenster zu stellen)
- Betriebe vor Ort gehalten werden (wegen ein paar Prozent zieht definitiv keiner weg)
- hässliche Verwerfungen des Standort-Wettbewerbs mittels Subventionitis im Zaum gehalten werden ("wenn du zu uns kommst, kaufen wir dir ein goldenes Kalb und einen Porsche")
Die hässlichen Auswüchse bei Amazon und Co. haben absolut nichts mit diesem oder jenen Steuerniveau zu tun, sondern vielmehr damit, dass es möglich ist, vor Ort erzielte Gewinne irgendwo anders zu versteuern. Hier darf gerne der Gesetzgeber aktiv werden, ohne ganz unbescheiden für sich in Anspruch nehmen zu müssen, die perfekte Steuer zu kennen. Dafür braucht man keinen weltweiten Deal (der kaum zu erreichen ist), sondern Leute, die Klartext sprechen und Dinge einfordern.