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  • the observer

mehr als 1000 Beiträge seit 18.07.2001

Genau das ist das Übel...

...daß kaum jemand in der Lage (oder willens) ist, differenziert zu
denken geschweige denn sich zu artikulieren. Wenige machen sich die
Mühe, Geschriebenes anderer Leute genau durchzulesen oder gar zu
überdenken. Dann kommen solche Postings wie das Deine heraus, die die
Konfrontation in unverantwortlicher Weise vorantreiben.

Daniel Unruh schrieb am 6. Juni 2002 12:39

> the observer schrieb am 6. Juni 2002 10:58

> > Recht ist immer ein subjektiver Begriff. Recht leitet sich aus Normen
> > her, die die Menschen für sich aufstellen. Rechtsnormen gründen sich
> > auf subjektiven Wertvorstellungen. Oftmals ist die Durchsetzung von
> > Recht nichts weiter als eine Durchsetzung von Macht.

> Recht bekommt man nicht geschenkt, man muß es sich mit Gewalt
> erkämpfen. Genau das geschieht zur Zeit in Israel; die Israelis
> kämpfen für ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit - eigentlich ein
> selbstverständliches Recht, sollte man meinen. Doch leider sind viele
> Araber anderer Meinung.

Dazu sage ich nichts mehr; ich meinte, mich verständlich ausgedrückt
zu haben. Des einen Recht ist nicht automatisch das Recht des
anderen.
 
> > ...Allerdings muß man sich ernsthaft fragen, was oder
> > wer alles seinen Beitrag dazu geleistet hat, daß der Antisemitismus
> > wieder "fröhliche Urständ" feiern darf. Und da - das habe ich schon
> > früher gepostet - trifft in meinen Augen auch Scharon und die
> > israelische Regierung ein gerüttelt Maß an Mitschuld. Er hat mit
> > seinem Handeln seinem Volk einen Bärendienst erwiesen!
 

> Am Antisemitismus sind immer die Antisemiten schuld! 

Erste Unterstellung: immer
Zweite Unterstellung: die Antisemiten (in ihrer Gesamtheit)

> Man kann doch nicht die Opfer verantwortlich machen. 

Dritte Unterstellung: die Opfer. (Ist Scharon ein Opfer? Wovon?)

> Keiner käme zum Beispiel auf
> die Idee, Gerhard Schröder für das Schüren von Deutschen-Haß zur
> Rechenschaft zu ziehen. Oder die Queen für Vorurteile gegenüber
> Briten. Nur im Falle von Juden wird eine Ausnahme gemacht - die Juden
> sind natürlich immer an ihrem Schicksal selbst schuld.

Vierte Unterstellung: Nicht nur schuld am Antisemetismus, sondern
insgesamt an ihrem Schicksal.

Genau das meinte ich oben in meiner Einleitung. Ich habe in meinem
Posting (und nicht nur in diesem) genaue Unterschiede getroffen, und
Verantwortliche genannt. Du hast nun nichts eiligeres zu tun, als
meine Gedanken umzudeuten in einer Art und Weise, die beinahe
verantwortungslos, zumindest jedoch fahrlässig zu bezeichnen ist.

Was würdest Du sagen, wenn Du persönlich von anderen nach der
Handlungs- und Denkweise Deiner Regierung eingeschätzt werden
würdest? Würdest Du dir diese Vereinnahmung nicht verbitten?

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