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131 Beiträge seit 09.10.2001

Moralkeule

Daniel Unruh schrieb am 6. Juni 2002 21:52
> Die Unterscheidung zwischen Juden als Volksgruppe und ihren
> demokratisch gewählten Vertretern ist selbstverständlich rein
> kosmetischer Natur. Scharon handelt im Namen und im Auftrag des
> jüdischen Volkes in Israel. Alle Aussagen über Scharon sind damit
> zwingend auch Aussagen über das jüdische Volk.

Ach so. Deswegen ist man auch sofort antiamerikanisch, wenn man Bush
Scheiße findet. Schön zu wissen, dass man in Deutschland wenigstens
noch nicht gleich als antideutsch gilt, wenn man mit der Politik der
Bundesregierung nicht einverstanden ist, oder als antibayerisch, wenn
man den Zerstoiber-Ede unerträglich findet.
Womit ich hier nicht den Mümmel ... äh ... Mülle ... quatsch!
Möllemann verteidigen möchte. Der ist einfach nur ein unnötiger
Provokateur, der schon längst von der politischen Bühne hätte
verschwinden müssen.
Leider befürchte ich, er hat mit dem ganzen Mist eine Art
"self-fullfilling-prophecy" losgetreten, denn
Otto-Normal-Stammtischbürger sieht: Möllemann sagt "endlich mal, was
gesagt werden musste". Friedman reagiert "aggressiv" und "fordernd".
Er setzt seine Forderungen, mehr oder weniger, durch. Was denkt der
Stammtischler also jetzt? "Aha, Karsli hat recht, die Juden sind
enorm mächtig." Ergebnis: Durch die Reaktion Friedmanns auf
Möllemanns Provokation sind bei manchen Mitbürgern leider in der Tat
antisemitische Resentiments entstanden bzw. geweckt worden.
Unverantwortlich von allen Beteiligten, die leichtfertig mit diesem
ganzen Mist umgehen und nicht die Folgen bedenken.

> Man kann das Thema beliebig variieren, doch es bleibt immer
> Antisemitismus.
Man sollte diesen Begriff weder inflationär, noch anmaßend, einseitig
oder gar  schlichtweg falsch gebrauchen.

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