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  • BlackfireFX

mehr als 1000 Beiträge seit 19.12.2011

Wie Moshe Zuckermann über Autoren wie Nowak sagt..."die Antisemitenmacher"

Zitat:"Wenn es eine aus allertiefster deutscher Befindlichkeit handelnde Bewegung gibt, die als Antisemitenmacherin, ja als Inkarnation dieser ideologischen Praxis apostrophiert werden darf, dann sind es die »Antideutschen«.
Sie kennen dabei keine Grenzen, weder begrifflich vertretbare noch moralische: Alles, was sie sich zum Ziel ihrer »Antisemitismus-Bekämpfung« erkoren haben, ist ihrer hetzerischen Technik der Verleumdung, Besudelung und politischen Bezichtigung ausgesetzt. So verblendet sind sie dabei, so viel Lustgewinn scheinen sie auch bei ihren ideologischen Vernichtungsfeldzügen zu empfinden, dass sie jeden, den sie zum »Antisemiten« gemacht haben, akademisch, politisch oder sozial auszuschalten trachten; ja nicht einmal davor schrecken sie zurück, als deutsche Nachkommen der Tätergeneration, die sie nun einmal sind, kritische jüdische bzw. israelisch-jüdische Intellektuelle und Aktivisten, Kinder und Enkel von Shoah-Überlebenden, des »Antisemitismus« bzw. des »jüdischen Selbsthasses« zu bezichtigen. Wenige psycho-politische Degenerierungen können es mit dieser an Perversion aufnehmen."

und weiter heißt es:

"Zur verlogenen Ideologie gerät dabei ihre echauffierte Agitation – letztlich aber die von allen hier erwähnten Gruppen betriebene »israelsolidarische« Aktivität – vor allem dadurch, dass »Juden« in ihr abstrahiert, der »Zionismus« enthistorisiert und »Israel« fern aller sozialen und politischen Realität dieses Landes als Kategorien verwendet werden. Weil »Juden« in »Israel« eine Zufluchtsstätte nach der Shoah gefunden haben, darf es keine Nakba der Palästinenser 1948 und keine nunmehr fünfzig Jahre währende Knechtung der Palästinenser durch Israels Okkupationspolitik gegeben haben. Der palästinensische Terror ist entsprechend gleichsam im luftleeren Raum entstanden. Dass die sozialen Klüfte in Israel bedrohlich zugenommen haben, das Land von ethnischen Konflikten und Spannungen in der Beziehung von säkularer Zivilgesellschaft und Religion gebeutelt ist, der Alltagsrassismus und andere Prozesse der Faschisierung bedenkliche Dimensionen angenommen haben – das alles tangiert die Israelsolidarisierer nicht sonderlich. Am schlimmsten (und entlarvendsten) ist jedoch ihre bewusste Ignorierung der historischen Sackgasse, in welche sich der Staat Israel über Jahrzehnte hineinmanövriert hat.

Dass der Diskurs der in Deutschland agierenden Israelsolidarisierer mit der Matrix der politischen Kultur Israels (welche ihrerseits jegliche aus dem Ausland kommende Kritik am zionistischen Staat a priori als antisemitisch bewertet) korrespondiert, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die heteronom bestimmten Antisemitenmacher allesamt einen Verrat begehen: einen Verrat am Kampf gegen den wirklichen Antisemitismus, einen Verrat an Israels realen politischen Interessen, einen Verrat an den durch diese schändliche Praxis Geschädigten, nicht zuletzt aber auch einen Verrat am Gedenken der historischen Opfer des Antisemitismus. Ihre Perfidie kontaminiert das, was historisch zum vordringlichen Gegenstand des emanzipativen Kampfes um eine Welt nach Auschwitz avanciert war. Die Antisemitenmacher sind ausgemachte Feinde dieses Kampfes."

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