Otho schrieb am 25. Januar 2006 11:26
> http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=9192880&forum_id=87522
> http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=9193600&forum_id=87522
>
Unappetitliche Geschichten.
Für den Nachweis, daß eine Antisemitismus-Industrie existiert, aber
nicht geeignet. ich denke, daß da eher ein paar revanchistische
Reflexe durchgebrochen sind. Den Springer-Verlag kann man für diese
Entgleisung sicher kritisieren, aber es läßt sich darus keine
Tendenz, noch weniger eine Zugehörigkeit zu einer (m.E. nicht
existenten) Antisemitismus-Industrie vorwerfen.
> http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=9144781&forum_id=87092
Der zitierte EU-Report: Problematisches Verfahren, problematische
Schlußfolgerungen. Kritik an, auch Ablehnung der israelischen Politik
gegenüber den Palästinensern berechtigen nicht zum
Antisemitismus-Vorwurf. Das genau ist ja auch Cockburns Punkt, und
das bleibt auch richtig.
Die Ergebnisse der Umfrage als Beweis für die Existenz einer massiven
antisemitischen Beeinflussung zu werten, ist aus mehreren Gründen
dünn:
1. Die Prämisse, daß Ablehnung der isr. Politik mit Antisemtismus
gleichzusetzen sei, ist auch das Ergebnis der Argumentation. Die
Voraussetzung kann nicht Ergebnis eines Beweises sein.
2. Es ist nur ein Beweis zweiter Ordnung. Wenn der Einfluß so
übermächtig ist, wie behauptet, muß es direkte Beweise in Hülle &
Fülle geben. Die werden nicht geliefert, weil es sie nicht gibt.
> http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=9110474&forum_id=86804
In alte Diskussionen mit Fritz Kolbe aka George Wood (Zitat:
"Moslemmmörder") möchte ich mich nicht weiter einmischen. Der ist als
Bundesgenosse bei der Bekämpfung des Antisemitismus wohl eher ein
Klotz am Bein.
> und weiterhin dies hier:
>
> http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=9246931&forum_id=87883
Habe ich nach diesen Zeilen:
<zitat>
Nebenbei: Warum Bush angeblich so sehr gegen die Hamas ist? - Damit
seine Behörden die PLO in "counter-terrorism" (orwellisch für
"Terrorismus") schulen kann...
</zitat>
nicht weitergelesen.
Kompletter, unbewiesener Unsinn. Solche Behauptungen dienen nur dazu,
die "special relationship" zwischen am. Neocon und israelischer
Kolonialpolitik zu verschleiern.
>
> "For most folks, to criticize Israel is neither an expression of
> anti-Israelism, anti-Semitism, or anti-whatever. It's about being
> aghast by the violent policies of the respective governments of the
> state of Israel, since its very inception in 1948, against the
> Palestinians."
Full ack.
> Bezeichnend, dass d'Aymery sich auf einen US-Offiziellen beruft (wie
> staatstreu!): "US Secretary of State Colin Powell told the conference
> that "It is not anti-Semitic to criticize the policies of the state
> of Israel."
Was bezeichnet das denn? Daß Powell Antisemit ist? Er ist eine
tragische Figur, ein überführter Lügner, aber doch kein Antisemit.
> ...um dann erkennbar entzückt zu schreiben: "... the zest ["Reiz",
> "Würze"] of these "official" comments [Kommentare der "Offiziellen"
> wie Powell] validate ("bestätigen") -- and vindicate
> ("rechtfertigen"!!) -- the essayists reviewed in Part I of The
> Politics of Anti-Semitism, the worthy collection edited by Alexander
> Cockburn and Jeffrey St. Clair."
Ja, es ist witzig, daß man sogar amerikanische Offizielle zitieren
kann, um die These, daß Kritik an Israel kein Antisemitismus ist, zu
untermauern.
> Das bedeutet, dass nach d'Aymery diese politische Rückendeckung ist
> es, die Antisemitismus unter den Schirm des vorgeblichen
> "Antizionismus" nehmen kann.
??
Du hast Deine These nicht belegen können. Keines Deiner Zitate aus
Cockburn et al. ist irgendwie als Beweis für Antisemitismus
brauchbar. Und nach allem folgerst Du, daß der Rezensent den
"Antisemitismus unter den Schirm des vorgeblichen 'Antizionismus'
nehmen kann"?
Wir sind hier praktisch am Ausgangspunkt Deiner Kritik angelangt.
Counterpunch, Cockburn, Chomsky et al. stellvertretend für viele
andere, läßt sich offenbar kein Antisemitismus vorwerfen. Es
existiert nicht die Spur eines Beweises, kein brauchbares Zitat.
Es gibt nur eines: die These, daß Kritik an Israel Antisemitismus
sei.
Und so wird denn der Antisemitismus oben genannter anhand ihrer
kritischen Äußerungen zur israelischen Politik bewiesen.
>
> Und wir sehen, zu was diese Vorlagen der "Offiziellen" dienen! Carte
> Blanche für den Antisemitismus im Gewand der "Kritik an Israel".
Aber was d'Aymery schreibt, ist doch keine carte blanche, sondern
deutliche Kritik!
Das meinte ich auch in meinem vorigen Posting, als ich auf seine
Kritk hinwies.
>
> ZITAT
> "To summarize their views -- not an easy task, even after reading
> those essays repeatedly -- it looks like American politics is
> dominated by powerful Jewish interests, the Jewish Lobby or Israel
> Lobby (AIPAC), the media, Hollywood, rich Jews, and powerful
> ideologues with dual loyalties that control the executive and
> legislative branches of the US government. "Jewish money" buys
> elections; US representatives and senators are "quislings" (p. 126);
> that is, expressing a "sheer groveling subservience to a foreign
> power" (p. 119), in Suderland's words. Congress is "Israeli-occupied
> territory" (p. 128). And on it goes till the reader is left with the
> distinct impression that, by golly, the nefarious "Jews" are at it
> again, or at least some of them, in the media, in commerce and
> industry, in entertainment, and in the corridors of power. Jeez, are
> those "Jews" powerful or what? It is the kind of rhetoric one would
> expect to find on Antiwar.com, or Rense.com, or originating with the
> Buchanan brigades. That's disturbing and from this writer's opinion,
> reprehensible, or at the least, and to give the benefit of the doubt
> to these authors, ill-considered rhetoric."
>
> Vor allem der letzte Satz ist doch die Höhe! Er erkennt den
> Antisemitismus, verharrt vor ihm und denkt nicht weiter!
>
> Und dann die Buchempfehlung: "This less convincing part (three or
> four essays out of 18) of The Politics of Anti-Semitism should not
> deter the buyer to read the book."
Diese Schlußfolgerung kann man teilen oder kritisieren, aber sie
beweist doch keinen Antisemitismus des Rezensenten.
Im Ergbnis unserer Diskussion werde ich das Buche sicher kaufen und
lesen.
> Dann behauptet er (geschickt nebenbei eingefügt): "Begin with a
> reality -- Israel and the USA are close allies..."
>
> Wieso "reality"? - die Rhetorik sieht so aus, aber die "reality" ist
> eine ganz andere. "reality" ist das, was gemacht wird.
>
Nein, das ist die Realität.
In diesem Thread können wir das sicher nicht diskutieren, aber daß
Israel und die USA sehr, sehr enge Verbündete sind, läßt sich
ernsthaft nicht bestreiten. Es gibt Wirrköpfe, die das Gegenteil
behaupten, aber außer VT's haben sie nichts zu bieten.
Allein die kumulierte Militärhilfe der USA an Israel beweist diese
Realität.
> Den link zu "Is the US an ally of Israel?" bitte mal durchlesen.
>
> Ich halte Herrn d'Aymery nicht für so unintelligent, wie er zu tun
> scheint.
>
> Und das Letzte:
>
> "Remember, as said in the introduction, "[T]o broach this explosive
> issue or be brought into it invites passionate reactions, raw
> controversies, emotional debates, and scorching denunciations.
> Whatever approach is taken to address the matter makes no difference.
> One always ends up on the defensive, having to stave off one
> accusation or the other." The debate then is worth pursuing with a
> calm and rational voice."
> hört sich an, wie Opportunismus.
Nein, nein. Das ist sein Argument, das Buch zu lesen und den Zweck
der allgegenwärtigen Antisemitismus-Vorwürfe zu durchschauen.
> mfG
Tippfehler bitte ich zu entschuldigen. Es ist schon spät.
Auch von mir mfg.
> http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=9192880&forum_id=87522
> http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=9193600&forum_id=87522
>
Unappetitliche Geschichten.
Für den Nachweis, daß eine Antisemitismus-Industrie existiert, aber
nicht geeignet. ich denke, daß da eher ein paar revanchistische
Reflexe durchgebrochen sind. Den Springer-Verlag kann man für diese
Entgleisung sicher kritisieren, aber es läßt sich darus keine
Tendenz, noch weniger eine Zugehörigkeit zu einer (m.E. nicht
existenten) Antisemitismus-Industrie vorwerfen.
> http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=9144781&forum_id=87092
Der zitierte EU-Report: Problematisches Verfahren, problematische
Schlußfolgerungen. Kritik an, auch Ablehnung der israelischen Politik
gegenüber den Palästinensern berechtigen nicht zum
Antisemitismus-Vorwurf. Das genau ist ja auch Cockburns Punkt, und
das bleibt auch richtig.
Die Ergebnisse der Umfrage als Beweis für die Existenz einer massiven
antisemitischen Beeinflussung zu werten, ist aus mehreren Gründen
dünn:
1. Die Prämisse, daß Ablehnung der isr. Politik mit Antisemtismus
gleichzusetzen sei, ist auch das Ergebnis der Argumentation. Die
Voraussetzung kann nicht Ergebnis eines Beweises sein.
2. Es ist nur ein Beweis zweiter Ordnung. Wenn der Einfluß so
übermächtig ist, wie behauptet, muß es direkte Beweise in Hülle &
Fülle geben. Die werden nicht geliefert, weil es sie nicht gibt.
> http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=9110474&forum_id=86804
In alte Diskussionen mit Fritz Kolbe aka George Wood (Zitat:
"Moslemmmörder") möchte ich mich nicht weiter einmischen. Der ist als
Bundesgenosse bei der Bekämpfung des Antisemitismus wohl eher ein
Klotz am Bein.
> und weiterhin dies hier:
>
> http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=9246931&forum_id=87883
Habe ich nach diesen Zeilen:
<zitat>
Nebenbei: Warum Bush angeblich so sehr gegen die Hamas ist? - Damit
seine Behörden die PLO in "counter-terrorism" (orwellisch für
"Terrorismus") schulen kann...
</zitat>
nicht weitergelesen.
Kompletter, unbewiesener Unsinn. Solche Behauptungen dienen nur dazu,
die "special relationship" zwischen am. Neocon und israelischer
Kolonialpolitik zu verschleiern.
>
> "For most folks, to criticize Israel is neither an expression of
> anti-Israelism, anti-Semitism, or anti-whatever. It's about being
> aghast by the violent policies of the respective governments of the
> state of Israel, since its very inception in 1948, against the
> Palestinians."
Full ack.
> Bezeichnend, dass d'Aymery sich auf einen US-Offiziellen beruft (wie
> staatstreu!): "US Secretary of State Colin Powell told the conference
> that "It is not anti-Semitic to criticize the policies of the state
> of Israel."
Was bezeichnet das denn? Daß Powell Antisemit ist? Er ist eine
tragische Figur, ein überführter Lügner, aber doch kein Antisemit.
> ...um dann erkennbar entzückt zu schreiben: "... the zest ["Reiz",
> "Würze"] of these "official" comments [Kommentare der "Offiziellen"
> wie Powell] validate ("bestätigen") -- and vindicate
> ("rechtfertigen"!!) -- the essayists reviewed in Part I of The
> Politics of Anti-Semitism, the worthy collection edited by Alexander
> Cockburn and Jeffrey St. Clair."
Ja, es ist witzig, daß man sogar amerikanische Offizielle zitieren
kann, um die These, daß Kritik an Israel kein Antisemitismus ist, zu
untermauern.
> Das bedeutet, dass nach d'Aymery diese politische Rückendeckung ist
> es, die Antisemitismus unter den Schirm des vorgeblichen
> "Antizionismus" nehmen kann.
??
Du hast Deine These nicht belegen können. Keines Deiner Zitate aus
Cockburn et al. ist irgendwie als Beweis für Antisemitismus
brauchbar. Und nach allem folgerst Du, daß der Rezensent den
"Antisemitismus unter den Schirm des vorgeblichen 'Antizionismus'
nehmen kann"?
Wir sind hier praktisch am Ausgangspunkt Deiner Kritik angelangt.
Counterpunch, Cockburn, Chomsky et al. stellvertretend für viele
andere, läßt sich offenbar kein Antisemitismus vorwerfen. Es
existiert nicht die Spur eines Beweises, kein brauchbares Zitat.
Es gibt nur eines: die These, daß Kritik an Israel Antisemitismus
sei.
Und so wird denn der Antisemitismus oben genannter anhand ihrer
kritischen Äußerungen zur israelischen Politik bewiesen.
>
> Und wir sehen, zu was diese Vorlagen der "Offiziellen" dienen! Carte
> Blanche für den Antisemitismus im Gewand der "Kritik an Israel".
Aber was d'Aymery schreibt, ist doch keine carte blanche, sondern
deutliche Kritik!
Das meinte ich auch in meinem vorigen Posting, als ich auf seine
Kritk hinwies.
>
> ZITAT
> "To summarize their views -- not an easy task, even after reading
> those essays repeatedly -- it looks like American politics is
> dominated by powerful Jewish interests, the Jewish Lobby or Israel
> Lobby (AIPAC), the media, Hollywood, rich Jews, and powerful
> ideologues with dual loyalties that control the executive and
> legislative branches of the US government. "Jewish money" buys
> elections; US representatives and senators are "quislings" (p. 126);
> that is, expressing a "sheer groveling subservience to a foreign
> power" (p. 119), in Suderland's words. Congress is "Israeli-occupied
> territory" (p. 128). And on it goes till the reader is left with the
> distinct impression that, by golly, the nefarious "Jews" are at it
> again, or at least some of them, in the media, in commerce and
> industry, in entertainment, and in the corridors of power. Jeez, are
> those "Jews" powerful or what? It is the kind of rhetoric one would
> expect to find on Antiwar.com, or Rense.com, or originating with the
> Buchanan brigades. That's disturbing and from this writer's opinion,
> reprehensible, or at the least, and to give the benefit of the doubt
> to these authors, ill-considered rhetoric."
>
> Vor allem der letzte Satz ist doch die Höhe! Er erkennt den
> Antisemitismus, verharrt vor ihm und denkt nicht weiter!
>
> Und dann die Buchempfehlung: "This less convincing part (three or
> four essays out of 18) of The Politics of Anti-Semitism should not
> deter the buyer to read the book."
Diese Schlußfolgerung kann man teilen oder kritisieren, aber sie
beweist doch keinen Antisemitismus des Rezensenten.
Im Ergbnis unserer Diskussion werde ich das Buche sicher kaufen und
lesen.
> Dann behauptet er (geschickt nebenbei eingefügt): "Begin with a
> reality -- Israel and the USA are close allies..."
>
> Wieso "reality"? - die Rhetorik sieht so aus, aber die "reality" ist
> eine ganz andere. "reality" ist das, was gemacht wird.
>
Nein, das ist die Realität.
In diesem Thread können wir das sicher nicht diskutieren, aber daß
Israel und die USA sehr, sehr enge Verbündete sind, läßt sich
ernsthaft nicht bestreiten. Es gibt Wirrköpfe, die das Gegenteil
behaupten, aber außer VT's haben sie nichts zu bieten.
Allein die kumulierte Militärhilfe der USA an Israel beweist diese
Realität.
> Den link zu "Is the US an ally of Israel?" bitte mal durchlesen.
>
> Ich halte Herrn d'Aymery nicht für so unintelligent, wie er zu tun
> scheint.
>
> Und das Letzte:
>
> "Remember, as said in the introduction, "[T]o broach this explosive
> issue or be brought into it invites passionate reactions, raw
> controversies, emotional debates, and scorching denunciations.
> Whatever approach is taken to address the matter makes no difference.
> One always ends up on the defensive, having to stave off one
> accusation or the other." The debate then is worth pursuing with a
> calm and rational voice."
> hört sich an, wie Opportunismus.
Nein, nein. Das ist sein Argument, das Buch zu lesen und den Zweck
der allgegenwärtigen Antisemitismus-Vorwürfe zu durchschauen.
> mfG
Tippfehler bitte ich zu entschuldigen. Es ist schon spät.
Auch von mir mfg.