Oriens schrieb am 25. Januar 2006 15:18
> Ich vermute einmal, daß du nach Quellen im Internet suchst?
Ach ja, immer....
> http://www.nahost-politik.de/islam/islam-01.htm
Der link ist nicht besonders informativ.
> http://www.antisemitismus.net/antisemitismus/religion/texte/kolhammer
> -06.htm
Hier ist von Massakern in Zusammenhang mit Krieg und Eroberungen die
Rede:
"Sie ist die universelle Praxis der römischen und mittelalterlichen
Imperien."
Und des antiken Griechenlands, nicht zu vergessen!
Aber der entscheidene Unterschied zur "abendländischen" Kultur
bleibt: die islamische scheint keine derartigen total wahnwitzigen
Progrome gekannt zu haben.
Die Massaker, die in schon eroberten Gebieten erfolgten (hieraus war
deine Liste), werden leider nicht auf ihre Hintergrund hin
untersucht. Dies wäre natürlich "zuviel" für diesen
Ueberblicks-Artikel. Finde ich aber schade.
Die tatsächlichen Pogrome Mitte letzten Jahrhunderts in Tripoli (und
auch Palästina) fanden "unter den Augen der britischen Mandatsmacht"
statt (oder wahrheitgemässer: wurden, im Falle Palästinas von dieser
angezettelt und unterstützt) und fallen daher m.E. in den Bereich des
"modernen, westlichen Antisemitismus".
Guck dir die Eingeständnisse eben dieser "britischen Mandatsmacht"
an:
http://emperor.vwh.net/history/br.htm
Zu diesem link:
> http://www.matthiaskuentzel.de/contents/sprache-der-vernichtung
Interessant hier: "In Qutbs Text [von 1950] wird ein originär
islamisch begründeter Judenhass mit den verschwörungstheoretischen
Elementen des europäischen Antisemitismus perfekt synthetisiert."
Ich denke mal, der "originär islamisch begründeter Judenhass"
entwicklete sich auch um diese Zeit - und zwar aus dem
jahrhundertealten islamischen Ueberlegenheitsgefühl heraus. Hier
hätte imho also stehen müssen: ".. wird ein kürzlich enttäuschtes,
originär islamisch begründetes Ueberlegenheitsgefühl mit den ....
synthetisiert".
Und natürlich sehr richtig: "Anders, als in Deutschland kolportiert,
sind diese Massenmorde somit keine Akte der Verzweiflung in Reaktion
auf eine bestimmte israelische Politik..."
Dazu las ich vor kurzem über einen plästinensischen Film
(deutsch/dutch prod.), der den "Golden Globe" als "bester
ausländischer Film" gewann...
Hier eine ernstzunehmende Kritik eines Betroffenen:
http://counterterror.typepad.com/the_counterterrorism_blog/2006/01/fa
ther_of_suici.html#more
Und Küntzel weiter:
"Die Tatsache aber, dass bei der unendlichen journalistischen
Motivforschung für die suizidalen Massenmorde gegen israelische und
US-amerikanische Zivilisten das Programm der Hamas in Deutschland
nicht einmal zur Kenntnis genommen wurde – das Selbstverständlichste
also nicht geschah! – verleiht der 1969 formulierten Warnung Léon
Poliakovs neue Aktualität: „Wer den Antisemitismus in seiner
primitiven und elementaren Form nicht anprangert, und zwar gerade
deshalb nicht, weil er primitiv und elementar ist, der muss sich die
Frage gefallen lassen, ob er nicht dadurch den Antisemiten in aller
Welt ein Zeichen heimlichen Einverständnisses gibt.“"
Nebenbei: Dazu ist folgende akademische Debatte ein absoluter *must
read*:
http://emperors-clothes.com/gilwhite/overviewnomap.htm
Ein Blick rüber in die Zeitungen, ob man "den Antisemiten in aller
Welt ein Zeichen heimlichen Einverständnisses gibt":
Das liest man vom Wirrwar, der bei den Palästinenser herrscht. Aber
dann:
".... die Friedenspolitik ihres Präsidenten Machmud Abbas ...."
http://www.zeit.de/2006/04/Gazastreifen?page=all
Man gibt.
Und man mutet dem Leser kurz vorher viel zu:
"Die Al-Aqsas sind an den anarchischen Zuständen so sehr schuld wie
die Clans."
Und wer ist der Chef dieser alAqusa-"Brigaden"? Abbas. Aber diese
Brigaden machen natürlich was sie wollen...
"...Mohammed Dahlan, .. der mächtige Chef des Sicherheitsapparats der
Autonomiebehörde. Die meisten Mitglieder der Fatah-Elite unterhalten
ihre eigenen Brigaden. Sie kamen hier vor zehn Jahren mit ein paar
Dollar in der Tasche an und bereicherten sich in einem System, in dem
militärische, politische und wirtschaftliche Macht Hand in Hand
gehen. .. [] ... Besucht man seine luxuriöse Villa mit Mercedes im
Hof, drängt sich allerdings bald der Eindruck auf, dass die im
Kreislauf der kranken Gesellschaft zirkulierende Korruption auch ihn
ergriffen hat."
Wo ".. [] ..." steht habe ich diesen Satz hier entfernt, der
dazwischengestreut das Lesen des Textes stark verändert und
hintangestellt auf einmal total unglaubwürdig wird:
"Dahlan gilt als relativ integrer Mann, er wird seit Jahren von den
USA als einer hofiert, der den seinerzeit von Jassir Arafat
institutionalisierten palästinensischen Augiasstall ausmisten kann."
Komisch nicht?
Und solche Sachen hier (aus dem link drüber):
"In den letzten Monaten kam die Entführung von Ausländern in Mode.
Sie erreichte um den Jahreswechsel einen Höhepunkt. Bewaffnete
Freischärler einer bis dahin unbekannten »Mudschahedin-Brigade«
hielten die für eine Menschenrechtsgruppe arbeitende 25-jährige
Britin Kate Burton und ihre Eltern drei Tage lang gefangen.
Angebliches Motiv: Vergeltung für die historische Schuld Englands am
Schicksal der Palästinenser. In Wahrheit ging es darum, die
palästinensische Autonomiebehörde zu erpressen."
Das angebliche Motiv steht mit dem offensichtlichen ("die pal.
Auton.beh. zu erpressen") doch in einem merkwürdigen Verhältnis, was
sich sehr schnell klärt, wenn man den Inhalt der schon erwähnten
"Eingeständnisse eben dieser "britischen Mandatsmacht"" kennt...
usw. usf.
Aber zurück zu Küntzel: So sehr ich seine Texte auch schätze, seine
Kritik greift deutlich zu kurz. Ueber eine ganz gewisse Linie geht
bei ihm nichts mehr.
Und das ist schade.
Resumee: Das mit den Pogromen muss noch geklärt werden. Aber dies
kann dauern. Ich weiss nicht wo sich darüber informieren.
mfG
> Ich vermute einmal, daß du nach Quellen im Internet suchst?
Ach ja, immer....
> http://www.nahost-politik.de/islam/islam-01.htm
Der link ist nicht besonders informativ.
> http://www.antisemitismus.net/antisemitismus/religion/texte/kolhammer
> -06.htm
Hier ist von Massakern in Zusammenhang mit Krieg und Eroberungen die
Rede:
"Sie ist die universelle Praxis der römischen und mittelalterlichen
Imperien."
Und des antiken Griechenlands, nicht zu vergessen!
Aber der entscheidene Unterschied zur "abendländischen" Kultur
bleibt: die islamische scheint keine derartigen total wahnwitzigen
Progrome gekannt zu haben.
Die Massaker, die in schon eroberten Gebieten erfolgten (hieraus war
deine Liste), werden leider nicht auf ihre Hintergrund hin
untersucht. Dies wäre natürlich "zuviel" für diesen
Ueberblicks-Artikel. Finde ich aber schade.
Die tatsächlichen Pogrome Mitte letzten Jahrhunderts in Tripoli (und
auch Palästina) fanden "unter den Augen der britischen Mandatsmacht"
statt (oder wahrheitgemässer: wurden, im Falle Palästinas von dieser
angezettelt und unterstützt) und fallen daher m.E. in den Bereich des
"modernen, westlichen Antisemitismus".
Guck dir die Eingeständnisse eben dieser "britischen Mandatsmacht"
an:
http://emperor.vwh.net/history/br.htm
Zu diesem link:
> http://www.matthiaskuentzel.de/contents/sprache-der-vernichtung
Interessant hier: "In Qutbs Text [von 1950] wird ein originär
islamisch begründeter Judenhass mit den verschwörungstheoretischen
Elementen des europäischen Antisemitismus perfekt synthetisiert."
Ich denke mal, der "originär islamisch begründeter Judenhass"
entwicklete sich auch um diese Zeit - und zwar aus dem
jahrhundertealten islamischen Ueberlegenheitsgefühl heraus. Hier
hätte imho also stehen müssen: ".. wird ein kürzlich enttäuschtes,
originär islamisch begründetes Ueberlegenheitsgefühl mit den ....
synthetisiert".
Und natürlich sehr richtig: "Anders, als in Deutschland kolportiert,
sind diese Massenmorde somit keine Akte der Verzweiflung in Reaktion
auf eine bestimmte israelische Politik..."
Dazu las ich vor kurzem über einen plästinensischen Film
(deutsch/dutch prod.), der den "Golden Globe" als "bester
ausländischer Film" gewann...
Hier eine ernstzunehmende Kritik eines Betroffenen:
http://counterterror.typepad.com/the_counterterrorism_blog/2006/01/fa
ther_of_suici.html#more
Und Küntzel weiter:
"Die Tatsache aber, dass bei der unendlichen journalistischen
Motivforschung für die suizidalen Massenmorde gegen israelische und
US-amerikanische Zivilisten das Programm der Hamas in Deutschland
nicht einmal zur Kenntnis genommen wurde – das Selbstverständlichste
also nicht geschah! – verleiht der 1969 formulierten Warnung Léon
Poliakovs neue Aktualität: „Wer den Antisemitismus in seiner
primitiven und elementaren Form nicht anprangert, und zwar gerade
deshalb nicht, weil er primitiv und elementar ist, der muss sich die
Frage gefallen lassen, ob er nicht dadurch den Antisemiten in aller
Welt ein Zeichen heimlichen Einverständnisses gibt.“"
Nebenbei: Dazu ist folgende akademische Debatte ein absoluter *must
read*:
http://emperors-clothes.com/gilwhite/overviewnomap.htm
Ein Blick rüber in die Zeitungen, ob man "den Antisemiten in aller
Welt ein Zeichen heimlichen Einverständnisses gibt":
Das liest man vom Wirrwar, der bei den Palästinenser herrscht. Aber
dann:
".... die Friedenspolitik ihres Präsidenten Machmud Abbas ...."
http://www.zeit.de/2006/04/Gazastreifen?page=all
Man gibt.
Und man mutet dem Leser kurz vorher viel zu:
"Die Al-Aqsas sind an den anarchischen Zuständen so sehr schuld wie
die Clans."
Und wer ist der Chef dieser alAqusa-"Brigaden"? Abbas. Aber diese
Brigaden machen natürlich was sie wollen...
"...Mohammed Dahlan, .. der mächtige Chef des Sicherheitsapparats der
Autonomiebehörde. Die meisten Mitglieder der Fatah-Elite unterhalten
ihre eigenen Brigaden. Sie kamen hier vor zehn Jahren mit ein paar
Dollar in der Tasche an und bereicherten sich in einem System, in dem
militärische, politische und wirtschaftliche Macht Hand in Hand
gehen. .. [] ... Besucht man seine luxuriöse Villa mit Mercedes im
Hof, drängt sich allerdings bald der Eindruck auf, dass die im
Kreislauf der kranken Gesellschaft zirkulierende Korruption auch ihn
ergriffen hat."
Wo ".. [] ..." steht habe ich diesen Satz hier entfernt, der
dazwischengestreut das Lesen des Textes stark verändert und
hintangestellt auf einmal total unglaubwürdig wird:
"Dahlan gilt als relativ integrer Mann, er wird seit Jahren von den
USA als einer hofiert, der den seinerzeit von Jassir Arafat
institutionalisierten palästinensischen Augiasstall ausmisten kann."
Komisch nicht?
Und solche Sachen hier (aus dem link drüber):
"In den letzten Monaten kam die Entführung von Ausländern in Mode.
Sie erreichte um den Jahreswechsel einen Höhepunkt. Bewaffnete
Freischärler einer bis dahin unbekannten »Mudschahedin-Brigade«
hielten die für eine Menschenrechtsgruppe arbeitende 25-jährige
Britin Kate Burton und ihre Eltern drei Tage lang gefangen.
Angebliches Motiv: Vergeltung für die historische Schuld Englands am
Schicksal der Palästinenser. In Wahrheit ging es darum, die
palästinensische Autonomiebehörde zu erpressen."
Das angebliche Motiv steht mit dem offensichtlichen ("die pal.
Auton.beh. zu erpressen") doch in einem merkwürdigen Verhältnis, was
sich sehr schnell klärt, wenn man den Inhalt der schon erwähnten
"Eingeständnisse eben dieser "britischen Mandatsmacht"" kennt...
usw. usf.
Aber zurück zu Küntzel: So sehr ich seine Texte auch schätze, seine
Kritik greift deutlich zu kurz. Ueber eine ganz gewisse Linie geht
bei ihm nichts mehr.
Und das ist schade.
Resumee: Das mit den Pogromen muss noch geklärt werden. Aber dies
kann dauern. Ich weiss nicht wo sich darüber informieren.
mfG