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eine gewaltige Industrie ist das

RatCreutz schrieb am 24. Januar 2006 13:33

> Ich habe Deinen Einwand gegen Counterpunch nicht verstanden, habe
> aber das Buch von Cockburn u. St. Clair auch nicht gelesen.

Ich auch nicht. Aber hier ist eine zustimmende Kritik (in 2 Teilen),
aus der sich viel rauslesen lässt:

http://www.swans.com/library/art10/ga176.html
http://www.swans.com/library/art10/ga177.html

Ueber diese site lässt sich Aehnliches behaupten wie über
"counterpunch".

> Antisemitismus habe ich auf Counterpunch aber bisher nicht ausmachen
> können, was nicht heißt, daß ich jedes Urteil der Autoren dort teile.
> Daß Autoren wie Avnery, Katz, Solomon, Frank, Bernstein, Chomsky etc.
> auf einer dezidiert antisemitischen Webseite publizieren, würde mich
> auch wundern. Dies anzunehmen, zöge das Urteilsvermögen einer großen
> Anzahl von Autoren - die sicher alle mit Verstand ausgestattet sind -
> in Zweifel.

Einmal: Die "Antisemitismus-Industrie", wie ich sie meine, ist
wirklich eine gewaltige Industie. Sie erzeugt eben diesen
Antisemitismus, weswegen sie so zu nennen ist (wie "Chemieindustrie",
"Autoindustrie", usf. die jaauch noch ihrem Endprodukt genannt
werden). Ihr Produkt ist natürlich kein materielles Gut, sondern eine
geistig-intellektuelles Produkt, eine Weltanschauung oder was auch
immer.

Das Vorurteil fliesst in all diese Texte ganz, ganz allmählich ein.
Am Ende kommt immer bei raus, was für ein Unrecht der israelische
Staat zu verantworten hätte, dass die Palästinenser von diesem ja so
sehr unterdürckt werden, dass es in den USA sowas wie eine mächtige
pro-israelische (oder "jüdische") Lobby gäbe und all solcher Sachen,
die den Leser für die Aufnahme von "reinem" Antisemitismus "primen"
bzw. bereit machen. Zu diesen Autoren gehört freilich auch Avnery,
der diesen Artikel hier geschrieben hat. Auch bei Chomsky ist dies
der Fall. Und bei zahlreichen weiteren als "links" und "Progressiv"
geltenen Autoren. Ob es wohl Zufall ist, dass immer wenn es um Israel
geht, diese Leute eine m.E. zutiefst rechtsreaktionäre Haltung
einnehmen?

BTW: Ein einflussreicher, früher Autor dieser Denweise war Alfred
Lilienthal, hier ein Text von ihm ("Waht Prize Middle East Peace").
Er ist hervorragend geschrieben und gemahnt an das Mitgefühl. Fast
könnte er überzeugen, wenn nicht die Perspektive so einseitig wäre...

http://www.swans.com/library/art8/zig074.html

All diesen Perspektiven der "Antisemitismus-Industrie" fehlt aber das
Mitgefühl für die Paläsinenser, soweit sie unter einer willkürlichen,
brutalen und totalitären Herrschaft der PLO stehen.

Dies ist nicht verwunderlich, wenn man weiss, dass die PLO (wie die
"Antisemitismus Industrie" auch) ein politisches Instrument und
Ziehkind des Westens und seiner Politik ist. (Keine Uebertreibung!)
Daher fehlt verständlicherweise meist jeglicher Hinweis auf die
negativen Herrschaft der PLO in den "besetzten Gebieten". Eine
absolute Einseitigkeit liegt in der Schilderung des
"Nahost-Konflikts" zwischen Israel und einem angeblich einheitlichen
Interesse der Palästinenser.

mfG, Otho

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