Populist schrieb am 04.09.2021 16:52:
Deren Problem heißt nicht "Neoliberalismus" sondern Kapitalverkehrsfreiheit
Ich verstehe nicht warum die Globalisierungskritiker ständig von "Neoliberalismus" schwadronieren.Deren Problem heißt nicht "Neoliberalismus" sondern Kapitalverkehrsfreiheit.
Kapitalverkehrsfreiheit ist die Ursache des internationalen Steuerwettbewerbs. Kapitalverkehrsfreiheit ist der Grund warum multinationale Konzerne den Nationalstaaten und sogar der EU auf der Nase herumtanzen können.
Kapitalverkehrsfreiheit ist auch der Grund, warum die Arbeitnehmer bei der Globalisierung den Kürzeren zieht. Denn während Kapital weltweit weitgehend frei bewegt werden kann, hinkt die Mobilität der Arbeitnehmer hinterher. Erstens gibt es schon rein rechtlich keine globale Arbeitnehmerfreizügigkeit, und selbst dort wo es sie gibt, sind die Arbeitnehmer aufgrund sprachlichet Barrieren und familiärer Bindungen oft nicht in der Lage, sie zu nutzen.
Also bitte das Kind beim Namen nennen: Nicht Neoliberalismus sondern Kapitalverkehrsfreiheit ist die Ursache der von den Globalisierungskritikern angeprangerten Entwicklungen.
Globalisierung hat als technische Voraussetzung Containerschiffahrt und Internet.
Kapitalverkehrsfreiheri ist die juristische Absicherung daß das Kapital die resultierenden Profitmöglichkeiten auch freihändlerisch nutzen kann.
Dafür brauchts den starken Staat der die Juristerei auch durchsetzen kann.
Neoliberalismus ist eine andere Baustelle.
In der zweiten Hälfte eines Akkumulationszyklus kommts zu ünerschüssigem Finanzkapital und Finanzialisierung der Ökonomie.
Das profisuchende überschüssige Geldkapital flüchtet in spekulative Wetten,
Blase auf assets, Privatisierung des Sozialstaats.
Dafür brauchts den schwachen Staat.