Die vom Autor hier skizzenhaft dargestellten Umrisse einer Wirtschaftsordnung im nationalen Rahmen könnten programmatische Leitlinie für eine künftige, grundlegend erneuerte Linke werden, vorausgesetzt eine solche Linke wäre fähig, die zentrale Bedeutung des Nationalstaats für den gesellschaftlichen Fortschritt zu erfassen und sich zugleich von der Illusion einer demokratischen und sozialen EU zu befreien.
Hmm, ja, coole Idee. Aber vielleicht sollte "die Linke" im ersten Schritt mal erfassen, dass der Nationalstaat genau deswegen erfunden wurde, um alle Anliegen "der Linken" (unter denen man damals auch Leute verstand, die heute ganz einfach Demokraten genannt würden) auch ganz sicher abzuschießen und zu beerdigen. Weshalb auch z.B. neben der Fr Wagenknecht "die ganz Rechten" glühende Fans des Nationalstaats sind. Und weshalb es auch eine deutliche Korrelation zwischen der Größe (genauer eher der Kleinheit) des Nationalstaats und der Neigung zu undemokratischen und mafiösen Strukturen sowie zu Korruption in allen Bereichen gibt. Oder als Faustregel: je kleiner der Nationalstaat, desto leichter lässt er sich von den Regierenden ausbeuten und wie ein persönlicher Besitz führen. China und Russland sind genau die Gegenbeispiele, die nur die Regel bestätigen.
So allmählich macht die Hufeisen-Theorie für mich immer mehr Sinn. Der einzige Unterschied zwischen "der Linken" und "der Rechten" ist im Kern, dass sie die Geister, die sie jagen, jeweils anders benennen und imaginieren. Beim Rest gibt es dann keine großen Unterschiede mehr.