demon driver schrieb am 6. April 2003 16:00
> K. Dierichs schrieb am 6. April 2003 11:06
>
> > Von Muslimen wird Diplomatie und guter Willen grundsätzlich
> > als Schwäche ausgelegt, daher geht es leider nur mit Gewalt.
>
> Erstens scherst du damit die gesamte arabische Welt über einen Kamm,
> was in solchen Diskussionen nie gut tut - und es genügt kraft der
> elementaren Gesetze der Logik ein einziges Gegenbeispiel, um dein
> "grundsätzlich" ad absurdum zu führen, und es gibt ja nun mehr als
> genug Länder mit im wesentlichen islamischer Bevölkerung, die sich
> mittels Demokratie und gutem Willen recht friedlich in die
> Weltgemeinschaft einfügen.
Grundsätzlich hier als 'im grossen Ganzen' zu lesen. Ja, das gibt es.
> Zweitens denkst du nicht weit genug. Was ist denn das, was "mit
> Gewalt" "geht", bittesehr genau? Das Ausschalten einer einzigen
> Regierung eines vermeintlich gefährlichen arabischen Staats. Und was
> ist damit gewonnen? Was hat der Aggressor, die USA davon, was hat die
> Welt davon? Dass sich die Fronten verhärten, dass sich die gesamte
> arabische Welt immer mehr zum Antiamerikanismus hin entwickelt, dass
> dort immer mehr Menschen mit genau dem Terrorismus sympathisieren,
> gegen die USA vorgeben Krieg zu führen. In Wirklichkeit bekämpfen die
> USA den antiamerikanischen Terrorismus nicht, sondern sie schüren
> ihn.
Nun, die Agression der fanatisierbaren Muslime hat in den letzten
Jahren auch ohne Kriege zugenommen. Das ist die Frage nach dem Huhn
und dem Ei. Ich glaube genau wie du, dass dieser Krieg viele weitere
Übel schaffen wird. Aber denke eben doch noch einen Schritt weiter
als du erkannt hast: Ich glaube es wird in den nächsten Jahren
wirklich weiterhin zum "Clash of Civilizations" kommen, mit mehr
Kriegen, mehr Terror, mehr Hass. Es ist nunmal an der Zeit, diesen
Krieg zu kämpfen, und ich werde den Teufel tun, die andere Seite
stark zu machen. Daher kann ich mich auch nicht mit
Nebensächlichkeiten aufhalten, ob nun Bush den Krieg auch aus
Eigeninteressen wollte (was auch nur nach deutscher Denkweise
verwerflich ist - eigentlich ist das nämlich gar nicht so schlimm) -
vielmehr wichtig ist, dass der 'Westen' endlich die Herausforderung
erkannt hat und jetzt geht's los. Da werden nach Bush noch ganz
andere kommen. Wer wegen der Bush Administration sich jetzt hier
schon echauffiert bis aufs Blut, der wird noch mit den Ohren
schlackern.
Die letzten 50+paar Jahre waren eben eine nette Pause, doch nun
driftet die Welt wieder in eine archaische Phase. Ob das gut oder
schlecht ist, können wir nicht beurteilen - erst unsere Nachfahren.
P.S. Nein, bin nicht ausgemustert, ja werde kämpfen wenn es sein
muss.
> Von einzelnen, extremen historischen Ausnahmen abgesehen, geht
> *nichts* mit militärischer Gewalt. Natürlich auch mit terroristischer
> nicht; den 11.9. darf man zumindest als Funken betrachten, der die
> neuerlichen geopolitischen Aggressionen der USA initiierten. Und was
> ist daraus und aus den vorigen Aggressionen erwachsen? Im Kosovo
> herrscht die Mafia, Industrie und Wirtschaft liegen darnieder. In
> Afghanistan sind jetzt schon wieder weite Teile des Landes wieder in
> den Händen der Taliban, der Warlords, und keine Sau interessiert's.
> Und nachdem der Irak ohnehin zwölf Jahre lang ausgehungert und
> gelegentlich immer wieder bombardiert wurde, ohne dass das hier
> überhaupt so richtig wahrgenommen worden wäre, während dort laut
> UN-Angaben eine sechsstellige Zahl von Menschen, darunter ein
> beträchtlicher Anteil Kinder den Tod fand, lässt man's dort jetzt
> nochmal richtig krachen.
>
> Statt Probleme zu lösen, werden alte Gräben vertieft und neue
> eingerissen. Manche davon sind mittlerweile so tief, dass sie in der
> Lebenszeit, die wir hier im Forum noch so vor uns haben, mit einiger
> Sicherheit nicht mehr zugeschüttet werden können, selbst wenn die
> westliche Welt mal mit dem Weitergraben aufhören würde.
>
> d. d.
> K. Dierichs schrieb am 6. April 2003 11:06
>
> > Von Muslimen wird Diplomatie und guter Willen grundsätzlich
> > als Schwäche ausgelegt, daher geht es leider nur mit Gewalt.
>
> Erstens scherst du damit die gesamte arabische Welt über einen Kamm,
> was in solchen Diskussionen nie gut tut - und es genügt kraft der
> elementaren Gesetze der Logik ein einziges Gegenbeispiel, um dein
> "grundsätzlich" ad absurdum zu führen, und es gibt ja nun mehr als
> genug Länder mit im wesentlichen islamischer Bevölkerung, die sich
> mittels Demokratie und gutem Willen recht friedlich in die
> Weltgemeinschaft einfügen.
Grundsätzlich hier als 'im grossen Ganzen' zu lesen. Ja, das gibt es.
> Zweitens denkst du nicht weit genug. Was ist denn das, was "mit
> Gewalt" "geht", bittesehr genau? Das Ausschalten einer einzigen
> Regierung eines vermeintlich gefährlichen arabischen Staats. Und was
> ist damit gewonnen? Was hat der Aggressor, die USA davon, was hat die
> Welt davon? Dass sich die Fronten verhärten, dass sich die gesamte
> arabische Welt immer mehr zum Antiamerikanismus hin entwickelt, dass
> dort immer mehr Menschen mit genau dem Terrorismus sympathisieren,
> gegen die USA vorgeben Krieg zu führen. In Wirklichkeit bekämpfen die
> USA den antiamerikanischen Terrorismus nicht, sondern sie schüren
> ihn.
Nun, die Agression der fanatisierbaren Muslime hat in den letzten
Jahren auch ohne Kriege zugenommen. Das ist die Frage nach dem Huhn
und dem Ei. Ich glaube genau wie du, dass dieser Krieg viele weitere
Übel schaffen wird. Aber denke eben doch noch einen Schritt weiter
als du erkannt hast: Ich glaube es wird in den nächsten Jahren
wirklich weiterhin zum "Clash of Civilizations" kommen, mit mehr
Kriegen, mehr Terror, mehr Hass. Es ist nunmal an der Zeit, diesen
Krieg zu kämpfen, und ich werde den Teufel tun, die andere Seite
stark zu machen. Daher kann ich mich auch nicht mit
Nebensächlichkeiten aufhalten, ob nun Bush den Krieg auch aus
Eigeninteressen wollte (was auch nur nach deutscher Denkweise
verwerflich ist - eigentlich ist das nämlich gar nicht so schlimm) -
vielmehr wichtig ist, dass der 'Westen' endlich die Herausforderung
erkannt hat und jetzt geht's los. Da werden nach Bush noch ganz
andere kommen. Wer wegen der Bush Administration sich jetzt hier
schon echauffiert bis aufs Blut, der wird noch mit den Ohren
schlackern.
Die letzten 50+paar Jahre waren eben eine nette Pause, doch nun
driftet die Welt wieder in eine archaische Phase. Ob das gut oder
schlecht ist, können wir nicht beurteilen - erst unsere Nachfahren.
P.S. Nein, bin nicht ausgemustert, ja werde kämpfen wenn es sein
muss.
> Von einzelnen, extremen historischen Ausnahmen abgesehen, geht
> *nichts* mit militärischer Gewalt. Natürlich auch mit terroristischer
> nicht; den 11.9. darf man zumindest als Funken betrachten, der die
> neuerlichen geopolitischen Aggressionen der USA initiierten. Und was
> ist daraus und aus den vorigen Aggressionen erwachsen? Im Kosovo
> herrscht die Mafia, Industrie und Wirtschaft liegen darnieder. In
> Afghanistan sind jetzt schon wieder weite Teile des Landes wieder in
> den Händen der Taliban, der Warlords, und keine Sau interessiert's.
> Und nachdem der Irak ohnehin zwölf Jahre lang ausgehungert und
> gelegentlich immer wieder bombardiert wurde, ohne dass das hier
> überhaupt so richtig wahrgenommen worden wäre, während dort laut
> UN-Angaben eine sechsstellige Zahl von Menschen, darunter ein
> beträchtlicher Anteil Kinder den Tod fand, lässt man's dort jetzt
> nochmal richtig krachen.
>
> Statt Probleme zu lösen, werden alte Gräben vertieft und neue
> eingerissen. Manche davon sind mittlerweile so tief, dass sie in der
> Lebenszeit, die wir hier im Forum noch so vor uns haben, mit einiger
> Sicherheit nicht mehr zugeschüttet werden können, selbst wenn die
> westliche Welt mal mit dem Weitergraben aufhören würde.
>
> d. d.