Die Lobbyverbände sehen natürlich weitere Einkommenseinbußen.
Der Satz ist eigentlich richtig. Und dennoch kritisiere ich den Unterton, vor allem erzeugt durch die Wörter „Lobbyverbände“ und „natürlich“: Jetzt kann man schnell darüber hinwegsehen: „Die natürlich wieder!“
Übersehen wird dabei, dass in den letzten beiden Jahren durch die Maßnahmen massiv der Mittelstand kurz und klein geschlagen wurde und fortdauernd noch wird.
Kann uns das wurscht sein? Die meisten Arbeitsplätze finden sich dort in dieser Gruppe. Reihenweise gehen Betriebe bankrott oder geben auf, bevor es soweit kommt. An ihre Stelle treten dann die Plattform-Riesen wie Amazon. Die wertvollen Ladenlokale gehen an die weltweit operierenden Ketten, (die meist auf nationale Gesetzgebung scheißen und nirgends Steuer zahlen). Kenner sprechen von einer weiteren Umverteilung nach oben.
Kann man da so einfach darüber hinweg sehen?
Überhaupt: Sind das nur Trittbrett fahrende Begleiterscheinungen der Pandemie? Oder ist das Teil der Agenda derer, die das alles steuern? Na klar habe ich einen Aluhut auf, ich stehe dazu. Ich weiß gar nicht, wie man ohne Vermutungen darüber auskommen will, was dahinter steckt. Schließlich gab es eine lange Planungs- und Übungszeit dafür in den Jahren zuvor: Siehe Paul Schreyer: „Chronik einer angekündigten Krise“ oder sein Vortrag hier: https://youtu.be/SSnJhHOU_28