Mir passt der Grippevergleich immer noch nicht

Nach aktuellem rki-Datenstand, auch wenn der noch dünn und nicht unbedingt repräsentativ ist, werden bei Omicron-Infektion von den 60 bis 79-Jährigen 2,99 Prozent und von den 80plus 11,43 Prozent hospitalisiert. Daraus ergeben sich 1,26 Mio. potenzielle Krankenhausfälle in diesen Altersgruppen. In der Grippesaison 2017/2018, die besonders ausgeprägt war gab es "nur" 23.000 Influenza-assoziierte Hospitalisierungen bei den entsprechenden Altersgruppen. Wenn man also annimmt, dass wir eine seichte Omicron-Welle erleben, die etwas mehr als 50 Jahre vor sich hin plätschern wird, kann man den Grippevergleich natürlich bringen. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Omicron spricht aber eindeutig dagegen. Man kann den Grippevergleich als Perspektive nehmen, nicht aber als Beschreibung der aktuellen Situation, wie es so mancher gerne sehen würde. Omicron hat sicher Eigenschaften die einen Übergang in eine endemische Lage begünstigen, aber gleichzeitig die Gefahr bergen, dass dies zu schnell, zu früh passiert. Von daher wird es wohl noch ein harter Weg.