In den zwei Jahren Pandemie hat sich herausgestellt, dass ein verschwindend kleiner Anteil der Infizierten einen schweren Verlauf bzw. den Tod erleiden muss. Da auch nur ein kleiner Anteil der Bevölkerung gegenwärtig infiziert ist, müsste für eine statistisch signifikante Aussage zur Wirksamkeit erst einmal nachgewiesen werden, dass diese Stichprobe repräsentativ für die Gesamtbevölkerung ist und dass die Stichproben der Grundimmunisierten, der Geboosterten und der Ungeimpften ein vergleichbares Grundrisiko für einen schweren Verlauf haben. Mit anderen Worten, es fehlt immer noch an der repräsentativen Kohortenstudie, die das RKI schon 2013 in dem Beitrag "Effektivität, Populationseffekte und Gesundheitsökonomie der Impfungen gegen Masern und Röteln" als aussagekräftiger und zuverlässiger gegenüber der jetzt angewandten Screeningmethode dargestellt hat. Warum weigert sich das RKI, eigene Erkenntnisse umzusetzen und warum gibt es keine Medien, die Politiker auffordern, dies zu veranlassen? Wenn bei einer Massenimpfung auch ein Großteil derjenigen, die nur einem kleinen Risiko ausgesetzt sind, mitgeimpft werden, dann verbietet sich vom Standpunkt der Statistik gesehen, Gruppen ohne vorherige Untersuchung der Vergleichbarkeit, zu Wirksamkeitsberechnungen heranzuziehen. Dass sich dies auch im Jahr 3 nach Corona noch nicht rumgesprochen hat, lässt tief blicken.
https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/1964/24NKXysHGoUNM.pdf?sequence=1&isAllowed=y