Pnyx (1) schrieb am 19.02.2021 20:07:
Sein Credo gegen die "vorherrschende Tendenz, alles zu schließen": Restaurants mit guten Vorkehrungen könnten sicherer sein als der "häusliche Bereich", den Streeck hier als Gegenüber nennt.
Mag sein, aber wer sich so äussert, hat offenbar nicht verstanden, worum es primär geht, nämlich um die Reduktion der Mobilität. Die Wirksamkeit Lockdown-artiger Massnahmen steht und fällt damit. Je niedriger die Mobilität umso unwahrscheinlicher eine Ansteckung.
Wenn es einmal gelingt, das Infektionsgeschehen wirklich massiv einzudämmen, kann man es anschliessend mit einem viel niedrigeren Massnahmenniveau dauerhaft kontrollieren. Wenn man dagegen immer wieder denselben Fehler macht und die Abklingphase unterbricht, erzeugt den Jojo-Effekt. Und dieser ist es schliesslich, der irrepararable Kollateralschäden verursacht.
Warum das für Viele so schwer zu verstehen ist, ist schwer zu erklären. In der aktuellen Situation kommt noch dazu, dass die Impfkampagne die dauerhafte Kontrolle des Virus bald erleichtern wird. Kommt es dagegen zu einer weiteren Welle, steigt die Gefahr des Auftretens weiterer, womöglich noch unangenehmerer Mutanten. Daher sind Experimente im jetzigen heiklen Stadium wirklich nicht zu empfehlen.
Dem 08/15-Bürger oder unseren höchstkompetenten Politikern lass ich das ja noch durchgehen, aber warum der Impfdrängler Streeck derlei immer wieder vertritt - entweder weiß er es nicht besser, oder er handelt wider besseres Wissen. Letztlich ist beides ähnlich schlimm und wirft kein gutes Licht auf die akademische Landschaft in DE. Wundert mich allerdings nicht mehr wirklich.