Diplomatie wurde zu einem Ideal hochstilisiert, als es noch echte Diplomaten gab. Diese lebten in einer Zeit, als es noch politische Freiräume gab, die nicht von ökonomischen Lobbyisten vereinnahmt waren.
Doch das hat sich inzwischen radikal verändert. Die Ökonomisierung alles Lebendigen reduziert menschliche Beziehungen und Werte auf den rein ökonomischen Nutzen, während die Interessen der Oligarchen und ihrer Politvasallen die politische Agenda diktieren.
Besonders deutlich wird dies am Wirtschaftsmodell der Hegemonialmacht USA, die durch eine permanente Serie von Kriegen, Staatsstreichen und anderen subversiven Operationen ihren Reichtum „erwirtschaftet“.
Die Dynamik des Kapitalismus als „sich selbst verwertender Wert“ (Marx) führt ja nicht nur zu sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten in einer Volkswirtschaft, sondern hat diesen Automatismus im Zuge der imperialen und kolonialen Globalisierung auf die ganze Welt übertragen.
Daher sind internationale Beziehungen zu reinen Machtspielen verkommen, die durch militärische Gewalt und ökonomische Sanktionen geregelt werden. Diplomatie ist tot.