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430 Beiträge seit 07.01.2000

Letztlich ist alles Kaffeesatzleserei...

Condi Rice ist wohl eher realpolitisch angehaucht - im Gegensatz zu
den Ideologen die den Irakkrieg ideologisch vorbereitet haben. Was im
US-Kabinett unter Bush abläuft und ablaufen wird, wird Jahrzehnte
später, eventuell schon einige Jahre später allmählich öffentlich,
und Politikwissenschaft und Zeitgeschichte können dann ihre Analysen
betreiben. Maresch vertritt natürlich wieder die These, daß letztlich
ohnehin alles von aussen determiniert wird, von der Gesellschaft, der
herrschenden Klasse. Dessen ungeachtet spielen Personen aber doch
eine wesentliche Rolle - den Nationalsozialismus hätte es ohne die
Person Hitler nicht gegeben, und hätte Hitler Schicklgruber
geheissen, so wäre es ebenfalls zweifelhaft gewesen ob er politisch
vermittelbar gewesen wäre. Und Rice wird ihre Positionen nun auch
selbst vertreten müssen, da war ihre bisherige Position vielleicht
komfortabler, aber nun wird sie sich mit teils brillianten Kollegen
herumschlagen müssen, mit Fischer oder Fini wird das sicherlich
interessant werden. Rice gehört im Unterschied zu Powell aber zu
jenen, die das Militär als politisches Instrument sehen ohne selbst
jemals Verantwortung als Offizier getragen zu haben. Und da sind wir
wohl bei dem interessanten Punkt, Militärs wie Powell wollen ihre
Leute nicht verheizen, wohingegen Politiker die im Militär nur ein
Instrument der Politik sehen diesbezüglich weniger Hemmungen haben -
dafür werden die Soldaten ja schliesslich bezahlt.
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