PanzergrenadierBBC schrieb am 04.11.2020 19:29:
Kommen wir zur Autobahn. Es mag sein, dass der neue Abschnitt nur 30 km kürzer ist, aber er soll auch weniger Höhenmeter haben, was neben der Verkürzung auch nochmal einiges ausmacht.
Aber nicht annähernd genug, um dafür eine neue Autobahn zu bauen. 1974 ist lange vorbei.
Darüber hinaus scheint sich Pomrehn nur auf die Autobahn zu versteifen und übersieht die Bundesstraßen. Die B3 und die B62 werden durch die A49 profitieren.
Vor allem die B3 hat die Probleme überhaupt erst durch das existierende Stück A49. Gäbe es zwischen Kassel und Borken ausschließlich Landstraßen, käme kein Mensch, vor allem kein LKW-Fahrer, auf die Idee, diese Route als Abkürzung zu fahren, wenn es nur wenige km daneben eine existierende Autobahn gibt.
Über die B62 kann ich nicht viel sagen, aber die B3 ist für viele eine Ausweichstrecke, insbesondere wenn man auf die Anzahl der Kilometer bzw. den Spritverbrauch gucken muss. Leider führt die B3 durch viele Dörfer, für die Anwohner ist das schon seit Jahren nicht schön. Als Autofahrer ist die Strecke auch nicht toll, häufig LKWs, wenig Überholmöglichkeiten, viele Blitzer insbesondere da wo man überhaupt überholen könnte.
Genau das ist das Ergebnis der A49. Sie hätte nach dem Ende des Bergbaus in Borken auf 2 Spuren zurückgebaut und in der Geschwindigkeit begrenzt werden müssen. Die Ortsdurchfahrten gibt es nur deshalb noch, weil die A49 seit Jahrzehnten in Planung ist und Umgehungsstraßen "irgendwann" überflüssig macht.
Die Aussage es gibt ja schon eine Autobahnstrecke und somit braucht man keine weitere, ist also nur in Ordnung, wenn man sich nicht wirklich informiert und die Gegebenheiten vor Ort nicht kennt. Allerdings hätte selbst der Blick über Google Maps schon die Hinweise auf die B3 liefern können, eher sogar müssen. Aber so etwas passt dann nicht in das Narrativ des Autors.
Die B3 ist Opfer des Prinzips "Mehr Straßen erzeugen mehr Verkehr" geworden, genau wie die B7 Richtung Eisenach. Und wenn die A49 durchgebaut wird, wird das auch für die umgebenden Straßen gelten. Es werden sich neue schnellere Routen ergeben, die den Verkehr in andere Dörfer ziehen, wo dann die Anwohner nach neuen Straßen schreien.