Hier wurde schon öfter darüber diskutiert, ob autoritäre oder gar totalitäre Staaten wie China nicht besser dran sind als wir. Fest steht: Die Pandemie haben sie viel besser im Griff als demokratische Rechtsstaaten, der Preis dafür ist jedoch hoch und wird auch dann bezahlt, wenn garade mal nicht Pandemie ist. Mir ist zwar klar, dass es erstaunliche viele Menschen sogar ganz gern haben, wenn sie selber nicht denken müssen und sich einfach sagen lassen können, was sie zu tun und zu lassen haben. Aber erstrebenswert ist sowas wohl kaum.
Unter den westlichen Industriestaaten trifft die Pandemie die EU-Länder jetzt besonders hart. Aggressive Mutationen treffen auf Impfstoffmangel. Auch das hat strukturelle Ursachen: Einerseits wird das kleine westliche Anhängsel Asiens kaum in einer globalisierten Welt bestehen können, wenn es in zig Nationalstaaten zersplittert ist. Andererseits ist die EU nie aus den Puschen gekommen, und Besserung ist auch nicht in Sicht. "Mehr Europa" ist nirgendwo durchsetzbar, "weniger Europa" ist einfach nicht drin. So bleibt es bei diesem intransparenten und inkompetenten Saftladen.
Während die USA und das frisch aus der EU entlassene Großbritannien bei den Impfungen ein Rekordtempo vorlegen, herrscht in der EU Impfstoffmangel. Die Damen und Herren in der EU-Kommission haben einfach nicht begiffen, dass nur Impfen hilft und sonst garnix. Risiken sind sie nicht eingegangen, obwohl sie es hätten tun müssen. Das rächt sich jetzt bitter. Europa wird um einen dritten Lockdown nicht herumkommen.