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  • MZC

mehr als 1000 Beiträge seit 13.03.2000

Wiederaufbau der Sicherheitsarchitektur, die man seit 1990 zerstört hat ...

... dabei war es vor allem der Neoliberalismus und -konservatismus in USA, der im Überschwang ihres "Triumphes" über die Sowjetunion, die USA in die Rolle brachte, nicht nur die westliche Hemisphäre (gemäß der Monroe-Doktrin), sondern die ganze Welt (gemäß der Wolfowitz-Doktrin) zu dominieren.

Seither verwenden die USA als einzige Supermacht alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel, um die amerikanische Vorherrschaft in der Welt zu verteidigen; und, zu diesem Zweck, versuchen sie präventiv das Entstehen jeder Macht zu verhindern, die diese Hegemonie in Frage stellen könnte. Dabei hat sich Europa und seine Eliten dieser Sichtweise und diesem Anliegen vollkommen untergeordnet.

Ideale und Werte spielen nur eine untergeordnete Rolle, sie dienen als Deckmantel für die Anwendung von Macht und als Knüppel, mit dem andere geschlagen werden können. Die klassische Diplomatie und das einst vorhandene Sicherheitssystem wird als unangemessen für diesen Plan der Dinge verunglimpft. Es ist eine klassisch imperialistische Sichtweise, nicht anders, wie einst das Britische Empire.

Heute heißt regelbasierte Ordnung die Ordnung der USA und eine WTO oder IMF, die nicht im Interesse der USA und des Westens handelt wird ebenso ignoriert, wie man Völker-, Menschen- und Kriegsrechte opfert, wenn es den eigenen Interessen zuwieder läuft.

Dummerweise, nicht anders wie es dem ehemaligen Britschen Empire geschah, verändern sich die Verhältnisse in der Welt in rasanter Weise und wirken einer Dominanz einer Macht immer stärker entgegen: Wirtschaft, Demografie, Technologie, die Tage der Vorherrschaft des Westens sind gezählt.

Gerade jetzt hätte die Weiterentwicklung und Verstärkung des Sicherheitssystem bis in die 1990er wesentlich dazu beitragen können, diese Konflikte und möglichen Katastrophen zu verhindern und zu mildern.

Und eben auch die (alten oder neuen) imperialistischen Ambitionen anderer Mächte (seien es Russland, China, Indien usw.) durch dieses System zu entschärfen und durch nicht-militärischen Systemwettbewerb zu bändigen.

Gelingt dies nicht, sind wir in einer Vorkriegssituation wie vor 1914. Nur das jeder neue Weltkrieg eine Katastrophe ungeheuren Ausmasses wäre.

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