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  • ???888

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Re: Mit dem Kapitalismus kann man die Welt nicht retten ...

Captain Data schrieb am 29. Juni 2014 21:42

> Was wäre da das Opfer? Dass man nicht mehr alle 2 Jahre das neueste
> Statussymbol in der Hosentasche trägt? Dass man auch mal wieder
> Socken stopft, oder Hosen flicken lässt? Als ob das auffiele, unter
> den ganzen Used-Look-Jeans die einzige geflickte zu tragen. Also
> welches Opfer ergäbe sich hier? Für den Einzelnen kein einziges, nur
> psychologisch muss sich was tun....

Die Opfer wären die hunderten Millionen Arbeiter, die heute diese
überflüssigen Produkte produzieren. Gut, was scheren uns arbeitslose
Chinesen, wenn wir die Welt retten? Allerdings besteht ein großer
Teil der Arbeitsplätze in den westlichen Ländern darin, den Leuten
diese Produkte per Reklame und Marketing anzudrehen.

Wir müßten also global in eine Welt des Wohlstandes der 1920er Jahre
zurück, nur mit moderner Technologie. Aber diese moderne Technologie
ist auf dem massenhaften, fortschreitenden Konsum aufgebaut. Um z.B.
neue Computerchips entwickeln zu können braucht sehr viel Geld. Geld,
das daher kommt, daß mehr Computer verkauft werden, als die Leute
eigentlich brauchen. Wenn wir uns nur noch alle 10 Jahren einen neuen
PC kaufen, dann gibt es auch nur noch alle 8-10 Jahre eine neue
CPU-Generation.

Alternativ könnte ein neuer Weltkrieg mit einigen Milliarden Toten
die Bevölkerung derart dezimieren, daß die Überlebenden (1-2
Milliarden) ihr Wohlstandsniveau behalten können. Eine Option, die
auch nicht unbedingt ansprechend ist. Zumal ein solcher Krieg nur mit
Mitteln zu führen wäre, welche die Umwelt nachhaltig schädigten.

Theoretisch könnten wir auch global die Wirtschaftsleistung jährlich
um einen geringen Teil schrumpfen lassen, bis wir uns auf einem
gesundne Niveau eingependelt hätten. Aber das würde vermutlich
mindestens ein Jahrhundert dauern, wenn es ohne große Umbrüche
geschehen sollte. Und wer sollte das machen, wer anordnen oder
koordinieren? Dazu bräuchte es eine autoritäre Weltregierung.

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