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  • Nützy

mehr als 1000 Beiträge seit 11.06.2010

KRITIK: Gemeinsame Ziele und Glück jenseits des Konsums verstanden

Zitate aus dem Artikel in doppelten quote-Tags:

Der Generationen-Begriff ist weitverbreitet und wird in unterschiedlichen Disziplinen verwandt.

Ich habe mal gelernt, ~30 Jahre entsprächen einer Generation.

Menschen kommen und Menschen gehen.

Für die Menschen ist das die ihre individuelle Tragödie. Im antiken Sinne.

Eine Gesellschaft X stellt ihre Reproduktion ein und kann die Alterung stoppen.

Bisher können wir nur einen dieser beiden Ereignisse wirklich beobachten.

Ebenso leben wir in Illusionen und geben uns gelegentlich Wunschträumen hin.

Tatsächlich ist die Jugend dafür anfälliger als das Alter. Leider wird das mehr an Reife biologisch mit anderen Nachteilen erkauft.

"Von einer verwandten Lagerung einer zur gleichen Zeit einsetzenden Generation kann also nur insofern gesprochen werden, als und insofern es sich um eine potenzielle Partizipation an gemeinsam verbindenden Ereignissen und Erlebnis gehalten handelt."

"Erlebnisgehalten" nicht zusammen?
Die Doppelung "als und insofern" wirkt komisch, ist das so eine Phrase wie "genau dann wenn"?
Wo ist denn der Unterschied zwischen "Ereignissen" und "Erlebnisgehältern"?
Und ergibt sich das nicht irgendwie auch automatisch, abgesehen vielleicht von vorglobalisierte Unterschieden zwischen getrennten Weltregionen?

Dieses stand immer auch für die Vorstellung, man könne die Gegenwart aus der Vergangenheit ableiten und in die Zukunft verlängern.

Diese Verlagerungen sind bisher fast immer gescheitert, weil unerwartete Ereignisse nicht vorhergesehen und ein lineares Wachstum postuliert wurde.

[...]und mündet in einen Reduktionismus, der Ereignisse aufeinanderfolgen sieht.

Die einzelnen Ereignisse einfach als Folgen zu sehen, das ist doch grade kein Reduktionismus.

Er sieht in diesem guten Versorgungskosmos gleichwohl die Ursache für eine andere Wahrnehmung der Zukunft[.]

Mag vielleicht nicht vollständig falsch sein, aber übersieht doch z. B. solche Dinge wie die Drohung mit der Klimakrise oder den Ende des Wachstums wegen Ressourcenmangel.
Wenn eine Generation mit solchen Warnungen aufwächst, dann ist es keine große Überraschung, dass sie die Zukunft als schrecklich sieht.

Nein, das wahre Problem ist, dass wir uns nichts Besseres vorstellen können.

Könnte sein, könnte auch nicht sein.

Viele Fragen beginnen sinngemäß mit: "Alles in allem: Wie zufrieden sind Sie gegenwärtig mit ihrem Leben?" Die Konsumklimaforschung mit ihren Indikatoren zur Beurteilung der eigenen wirtschaftlichen Lage und der persönlichen Zukunft gehört ebenfalls dazu.

Und hier sehen wir des Pudels Kern:
"Wie zufrieden sind sie mit ihren Leben?" hängt weder vom gesellschaftlichen Wohlstand, noch von irgendwelchen anderen Kriterien ab, sondern von solchen Dingen wie:
- Kann die betreffende Person einen Lebenspartner oder eine Lebenspartnerin für sich finden?
- Fühlt die Person sich geliebt oder wenigstens nicht allgemein gehaßt?
- Wie beurteilt die Person ihre individuelle Zukunft?
- uvm.

Wohlstand hilft, jedenfalls eine Steigerung dessen. Die Gesellschaft kann das individuelle Glück jedenfalls eher zerstören als fördern.

Die Idee des Fortschritts kann selbst hier ansetzen. Die Verbindlichkeit von Zielen kann dann zukünftige Generationen eher einen als trennen.

Wenn es ein gemeinsames Ziel geben soll, muss jemand dieses Ziel festlegen. Quasi die Vorstufe zum Bürgerkrieg, in einer Pluralen Gesellschaft.

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