.. aber dennoch scheint das für CoV2 durchaus plausibel zu sein. Ich nehme an, dass alles das, was mir jetzt dazu einfällt, den Studienautoren auch eingefallen ist. Der Herr Rötzer hat's halt ein bisschen verkürzt, damit wir was zum raten haben... Er ist so gut zu uns! ;)
1. Auf dem Land kommen sich die Menschen näher, wenn sie sich näher kommen. Es gibt mehr Kontakte untereinander - während sich das in der Stadt auf bestimmte Veranstaltungsräume fokussiert. Das mag es sein, dass die Übertragungswege auf dem Land in der Summe wirksamer sind.
2. Kaum ein anderes Virus tötet so selektiv die Alten. Da die Landbevölkerung immer deutlich älter ist als die Stadtbevölkerung, könnte das alleine schon den Unterschied erklären.
3. Die USA sind allerdings insofern als Referenz schwierig, weil deren Volksgesundheit unter aller Sau ist. Vor allem Adipositas ist bekanntermaßen eine Plage und damit einhergehend Gefäßerkrankungen und Diabetes. Deswegen schlägt Covid-19 so herb in den Unterschichten der Städte zu.
Die Landbevölkerung der USA ist allerdings nicht nennenswert gesünder. Da kann es gut sein, dass sich das aufhebt.
Also in der speziellen Situation, in der sich die USA befinden, mag die Aussage richtig sein - für die europäischen und asiatischen Länder lässt sich wahrscheinlich nicht ohne weiteres übertragen. Die Unterschiede sind einfach zu groß: Nutzung von ÖPNV, Nutzung von Klimaanlagen, andererseits die erheblich größeren Wohnflächen pro Kopf - es gibt viele (kulturelle) Unterschiede, die für die Übertragung von Viren ausgesprochen relevant sind.
Da werden wir sicher auch noch ein bisschen was lernen, wenn CoV2 im Mittelwesten der USA mal ein bisschen gewütet hat - die stehen da ja immer noch am Anfang.
Interessant wäre es dann auch, ob sich die Annahme in Mexico und Brasilien so bestätigt - wo wiederum das Landleben viel mehr draußen stattfindet - oder eben nicht.