Ansicht umschalten
Avatar von Goerlitzer
  • Goerlitzer

mehr als 1000 Beiträge seit 30.11.2007

Antideutsche Stimmung in westslawischen Ländern u. Ungarn nimmt zu

Und dies incl. Polens, das zwar eine gegenüber Berliner bzw.
Brüsseler Ansprüchen devote Regierung besitzt, die aber
wahrscheinlich trotz des Wechsels an der Spitze im nächsten Jahr vor
der Abwahl steht. Dass es in Teilen der polnisschen Gesellschaft
mächtig antideutsch knistert, zeigte im Februar dieses Jahres die
politisch motivierte Ermordung des deutschstämmigen Bürgermeisters
Dieter Przewdzing in Oberschlesien.

Insgesamt sind sich die Menschen in Polen, Ungarn, Tschechien usw. 25
Jahre nach der Wende darüber klar geworden, dass es den versprochenen
Aufholprozess gegenüber Westeuropa nicht geben wird. Die Rolle,
Billiglohn-Peripherie der EU zu sein, wird zur dauerhaften
Perspektive. Die Abwanderung von Millionen junger Menschen als
Billig-Jobber nach Westeuropa gilt als grosse Niederlage der eigenen
Gesellschaft. 

In den Fokus von Kritik und Missmut gerät dabei das dominierende
Deutschland. Deutsche Industriekonzerne kontrollieren wichtige
Betriebe in den sog. Vysehrad-Ländern, erwirtschaften horrende
Gewinne, entrichten durch das Sonderwirtschaftszonen-System oftmals
dafür aber keinerlei Steuern. Deutsche Medienkonzerne beherrschen den
Printmedien-Markt.

Gesteigert wird das Unbehagen durch die massgeblich von Berlin
gesteuerte aktuelle EU-Politik, durch die man eigene wirtschaftliche
Interessen beeinträchtigt und demokratische Rechte ausgehebelt sieht.
In Anlehnung an die Zeit des Sowjetblocks wird in Foren von der EU
häufig als EUdSSR gesprochen und geschrieben. Anlässlich des 25.
Jahrestages der bunten Revolutionen ist dort vielfach zu lesen, dass
es keinen wirklichen Grund zum Feiern gibt, weil dem Zerfall des
Sowjetblocks die Re-Kolonialisierung durch Brüssel folgte. Die
"Freundschafts"-Propaganda der Mainstream-Medien wird vielfach mit
Spott bedacht. 

Bewerten
- +
Ansicht umschalten