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  • Artur_B

mehr als 1000 Beiträge seit 09.09.2004

Wenn die Sanktionen erfolgreich gewesen wären

dann wäre Russland jetzt politisch und wirtschaftlich isoliert,
Wladimir Putin von einem Oligarchenaufstand hinweggefegt, die Russen
müssten zehn Jahre "Aufarbeitung" leisten, South Stream wäre
zugunsten von Nabucco vom Tisch, Edward Snowden säße in einem
US-Gefängnis, regieren würde ein Oligarch, der die Bodenschätze zum
Nulltarif an Exxon verscherbelt, Russland wäre eine "Tankstelle" und
nicht eine "Tankstelle, die sich irrtümlich für einen Staat hält" (Mc
Cain). 

Und, was hat es bewirkt? Eigentlich nichts. Kein einziges Ziel ist
erreicht. 

Die Gegensanktionen hingegen haben maximale Wirkung, der Nicht-Erfolg
muss teuer bezahlt werden. Überdies hat die russische Seite die ganz
große Chance, in der Nachbetrachtung den Meinungskrieg zu gewinnen.
Diese Massaker, die jetzt ans Tageslicht kommen, waren das
Erwartbare, nach dem, was man in der Westukraine schon längst vor
Ausbruch des Krieges beobachten konnte. Der Westen gibt inzwischen
zu, auf "Nationalisten" zum Sturz Janukowitschs "gesetzt" zu haben.
Gesetzt ist gut. Die übelsten Gewalttäter laufen in Uniformen herum,
bei denen man nicht einmal die deutsche Flagge abgetrennt hat. Da
gibt es Viele, die wissen wollen, was das bedeutet. Der Konflikt hat
nämlich mit dem Nazi-Putsch begonnen, nicht mit der Annexion der
Krim. 

Hinzu kommt die erwartbare Reaktion des politischen Personals, das
immer dorthin wandert, wo die raren Erfolge erzielt werden, um dort
gesehen zu werden. Das dürfte auch der Letzte inzwischen begriffen
haben, dass es in der Ukraine keinerlei Erfolge mehr in Aussicht sind
und insofern wird das Thema herunter gefahren. Freie Bahn für die
russische Sicht der Dinge. 

Ein perfektes Debakel, würde ich sagen.

Gruß Artur   

edit: eine weitere Zuspitzung

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