Jetzt beklagt er also eine Diffamierungskampagne gegen Deutsche:
"Das Verhalten der NGOs wird in den Anklagen, die in Foren nicht nur in Italien zu einem Chor der Entrüstung angewachsen sind, mit einer gewissen Überheblichkeit des Verhaltens Deutscher in Europa verbunden. Es ist eine Diffamierungskampagne. "
Höre ich da nationalistische Töne? Man weiß es nicht.
Zu anderen Themen schreibt Herr Pany ja gute Artikel, aber beim Thema Flüchtlingskrise haben die Artikel leider wenig Substanz. Pany erklärt, was richtig und falsch ist. Und er betätigt sich als Faktenchecker, dessen Ergebnis natürlich seine politische Meinung bestätigt.
Ob es eine gute Idee ist, Hotspots im südlichen Lybien zu errichten, bei denen sich Migrationsinteressierte signifikante Geldbeträge abholen können, damit sie nicht weiter reisen? Klingt für mich nach der Philosophie von Großstadt-Kiezbewohnern, die glauben, mit Geld alle Probleme lösen zu können.
Sinnvoller wird es sein, die Menschen vor Ort zu unterstützen mit Mikrokrediten, mit Infrastrukturprogrammen, Bildung. Damit können diese auch ihren Selbstrespekt behalten, anstatt zu Almosenempfängern zu werden. Man kann auch über Asylbeantragungsstellen in der Nähe von Krisengebieten und politisch verfolgenden Staaten (Eritrea, Südsudan) nachdenken. Aber eine Art Sozialamt einzuführen, in der jeder Afrikaner, wenn er den gefährlichen und teuren Weg auf sich nimmt, um es in Südlibien zu erreichen, einen Geldbetrag erhält, halte ich für eine der unausgegorensten Ideen. Geschweige denn des Risikos bei der Rückreise einen Teil des Geldes wieder abgenommen zubekommen und riesige Migrationswellen innerhalb Afrikas auszulösen. Und all das nur, um das Selbstbild des überlegenen, gewaltfreien Deutschen aufrecht zu erhalten, der niemanden zurückweist und niemanden zu etwas zwingt? Man weiß es nicht.