Es war noch die Zeit vor der großen Flüchtlingswelle (ich benutze mal dieses Wort), ich machte an der Cote de azur einen Radausfahrt nach San Remo nur so in Erinnerung an einen Kinofilm meiner Kindheit " Schußfahrt nach San Remo". Aber mit süßen Erinnerungen und Beschaulichkeit beim Radeln in mediterranen Gefilden war es indem Moment vorbei, als ich die Grenze am Stadtrand von Menton queren wollte. Hier saßen um die hundert junge Schwarzafrikaner im Niemandsland zwischen Italien und Frankreich, genau zwischen Grenzübergangsstelle und offenem Meer, auf diesen typischen großen Felsblöcken welche hier die Uferstraße vor Wellen schützen soll.
Für die war es ungefähr so gemütlich wie auf dem Mond, nur eben mit Wellenrauschen. Um diese Gruppe herum fanden sich diese gut bürgerkriegsausgeschatteten franz. Polizesten und als kleines Trostpflaster ein Auto des Roten Kreuzes. Es war augenscheinlich, daß die Franzosen nicht bereit waren hier nur einen Millimeter nachzugeben.
Und da die Geschichte immer so weitergegangen ist, bringe ich vollstes Verständnis fürs Verhalten der Italiener auf.
Da dieses Bild doch erheblich an meiner Urlaubslaune geknabbert hatte, war ich zwei Tage später an gleicher Stelle, und es bot sich das gleiche Bild mit diesem Lagergefühl. Ob es noch die gleichen Insassen waren ???