Ansicht umschalten
Avatar von Chris Lock
  • Chris Lock

65 Beiträge seit 14.10.2021

Ausbeutung hat an Unis Tradition

Die Privatdozenten mögen vielleicht die akademische Spitze im Beamtenapparat deutscher Universitäten sein. Die Folge ist im Übrigen ein großer brain-drain der deutschen Spitzenstudenten an ausländische Unis, wo Sie in der Regel sehr willkommen sind und und nicht erst auf das Freiwerden einer verbeamteten Professorenstelle warten müssen.

Die Ausbeutung hat an Universitäten aber größere Dimensionen:

Tatsächlich begann - zumindest früher - das Problem schon bei den Assistenten und Doktoranden. Da gab es Halbtagesverträge für Vollzeitarbeitsstellen. Verträge wurden stets nur jährlich befristet, natürlich als Kettenarbeitsverträge. Ob das heute noch Praxis ist, weiß ich allerdings nicht.

Wenn kleine Unternehmen mit Universitäten in der Entwicklung zusammenarbeiten, was manche Förderprogramme verlangen, dann legen die Universitäten Knebelverträge vor. Am Ende gehören der Universität alle Rechte an der Erfindung.

Ein Student erfindet eine besondere Leiterplatte für die Elektronik. Das Patent gehört der Universität, der Student hat einen Anspruch nach dem Erfindergesetz. So weit, so normal. Dann will ein Unternehmen das Patent für einen guten Preis erwerben. Es wird eine GmbH ausgegründet und das Patent und alter Schrott des Lehrstuhls eingebracht. Anschließend kauft der Interessent das Unternehmen, der Schrott ist laut Vertrag plötzlich ein Vermögen wert, das Patent nur 1 Euro. Pech für den Studenten.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten