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  • IchWarVorOrt

8 Beiträge seit 11.01.2019

Komplex zu beurteilen

Da unser nächstes Auto evtl. ein Vollstromer werden will, habe ich mal versucht, die Argumente beider Seiten nüchtern zu betrachten.

Die Rechnung, dass sich ein E-Auto erst nach xx.000 km lohnt, geht von einem Strommix aus. Ein Grossteil der mir bekannten Lademöglichkeiten (öffentlicher Parkraum, Supermärkte, private Wallboxen) sind aber 100% Ökostrom - nicht aus Nächstenliebe, sondern weil das Bedingung für die Förderung ist. Dann aber wäre es ja so, dass unser Auto bereits während unserer kurzen Leasingzeit in den grünen Bereich kommt - das würde ich durchaus als Umweltvorteil ansehen.

Und mit was würde man vergleichen? Mit den Emissionen, die sich aus dem Datenblatt-Verbrauch unseres aktuellen Benziners ergeben würden? Oder mit dem tatsächlichen Verbrauch, der locker 60% höher ist als im Prospekt? Und was ist mit zB den Emissionen für Herstellung, Transport und Betankung von Benzin? Alleine der Strom soll ja angeblich schon 1/3 dessen sein, was das E-Auto zum fahren benötigt. Ist das alles schon mit eingerechnet?

Dazu kommen die "soften" Verbesserungen. E-Autos machen in den Städten weniger Lärm und Dreck als Verbrenner. Das ist - selbst wenn die Umweltbilanz am Ende nur genauso mies ist - immerhin eine Verbesserung der Lebensqualität. Und ist es nicht wahrscheinlicher, dass man auf Industrieebene (bei Herstellung von Akkus und Strom) mehr Verbesserung (und Überwachung derselben) dieser noch vergleichsweise jungen Technik hinbekommen kann, als im Verbrenner-PKW, wo sich in den letzten Jahrzehnten zumindest in punkto Verbrauch nichts getan hat?

Am Ende bleibt es eine Bauchgefühl-Entscheidung für mich.

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