IchWarVorOrt schrieb am 13.03.2021 12:58:
Die Rechnung, dass sich ein E-Auto erst nach xx.000 km lohnt, geht von einem Strommix aus. Ein Grossteil der mir bekannten Lademöglichkeiten (öffentlicher Parkraum, Supermärkte, private Wallboxen) sind aber 100% Ökostrom - nicht aus Nächstenliebe, sondern weil das Bedingung für die Förderung ist. Dann aber wäre es ja so, dass unser Auto bereits während unserer kurzen Leasingzeit in den grünen Bereich kommt - das würde ich durchaus als Umweltvorteil ansehen.
Leider haben wir derzeit 'nur' 50% Strom aus erneuerbaren Quellen im Netz. Das bedeutet unweigerlich, dass der Ökostrom der in den Akku deines Autos fließt, woanders nicht zur Verfügung steht und deshalb fossil erzeut werden muss. Auch wenn an deiner Ladesäule steht, dass zu 100% Ökostrom aus dem Stecker fließt, stimmt das nicht, dein Auto würde in der Realität 50% fossilen Strom verbrauchen.
Nur wenn du eine PV-Anlage auf dein Dach schraubst und dein Auto ausschließlich aus dem damit erzeugten Strom lädst, fährst du klimaneutral. Allerdings muss auch in diesem Fall erst der CO2-Rucksack des Akkus und der PV-Anlage abgearbeitet sein, was eine Fahrleistung von zigtausenden km bedingt.