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mehr als 1000 Beiträge seit 27.09.2019

Die CO2 Schuldenfalle, Grundkurs in Finanzmathematik

Ein tonnenschweres PS-Monster ist nicht umweltfreundlich. Und zwar aus physikalischen Gründen.

Sie verwechseln das mit der Behauptung, sie seien weniger umweltschädlich als ein Verbrenner.

Das stimmt aber nicht. Gründe dafür habe ich schon benannt. Nehmen wir aber mal an, das würde stimmen, als Arbeitshypothese.

Alle Studien sagen übereinstimmend aus, dass in der Herstellung ein Elektroauto deutlich mehr CO2 verursacht als ein vergleichbarer Verbrenner. Man spricht hier gerne von einem CO2-Rucksack. Ich nenne es lieber CO2-Investition oder CO2-Schuldenaufnahme. Diese Investition soll sich nun angeblich durch niedrigeren Verbrauch binnen der Nutzungszeit eines solchen Fahrzeuges amortisieren. Folgen wir dieser Hypothese einmal spaßeshalber.

Und betrachten nun, was das für das gesamte Marktgeschehen bedeuten würde. Es sollen ja schließlich alle Verbrenner durch Elektroautos ersetzt werden. Bedeutet: die Produktion von Elektroautos nimmt stetig zu. Dadurch werden immer wieder neue und auch zunehmend immer mehr CO2-Rücksäcke aufgestapelt oder, anders gesagt, CO2-Schulden aufgenommen. Stark vereinfacht mit hypothetischen Werten die nur zur Veranschaulichung des Prinzips gewählt sind: im ersten Jahr kauft man 10 Einheiten und spart 2, Ersatzinvestition nach 12 Jahren. Im zweiten Jahr kauft man 20 Einheiten und spart 4+2. Usw. Das ist eine mathematische Folge. Die kann man fortführen und damit rechnen. Ein klassischen finanzmathematisches Thema.

Diese kontinuierlich steigende "Schuldenaufnahme" ist stets höher als die Einsparung, so dass die Nettoschuldenaufnahme immer weiter steigt. Der derart aufgebaute Schuldenberg fängt erst an zu sinken, wenn die Produktion nicht mehr steigt bzw. sich das Wachstum stark verlangsamt hat. Und dann dauert es ja noch, bis dieser Schuldenberg getilgt ist und es im Vergleich zum Festhalten an Verbrennern zu einer tatsächlichen Absenkung kommt. Ich nenne das die CO2-Schuldenfalle. Ersatzweise kann man das auch als Schneeballsystem bezeichnen.

Wenn man die Parameter der günstigsten Studien heranzieht, entsteht eine erhöhte CO2-Belastung mindestens für 30 Jahre. Bei mittleren Studienlage und damit realistischeren Werten für über 60 Jahre. Ist die mittlere Studienlage zu optimistisch, steigt das rasant gegen quasi unendlich an.

Es ist binnen der kommenden Jahrzehnte nicht möglich, mit Elektroautos zu einer Einsparung zu kommen, selbst bei günstigster Berechnung. Sondern es kommt zu einer Erhöhung, sogar einer Massiven. Auch haben wir bisher derart bereits einen CO2-Schuldenberg aufgebaut, also den Ausstoß bereits weiter erhöht anstatt ihn wie erhofft zu senken.

Nach gängiger Klimatheorie bedeutet aber eine Erhöhung des CO2-Gehaltes, dass weitere schädliche Effekte angestoßen werden, zum Beispiel das Auftauen von Permafrostböden einhergehend mit Methanfreisetzung. Dies wird ja gleichsam mit oben beschriebenem Effekt verstärkt. Das kann man als Zinsen betrachten. Die muss man auch noch dazu rechnen. Sogar als Zinseszinseffekt.

Das Ganze muss man im Weiteren vor dem Hintergrund betrachten, dass alle Verkehrsprognosen weiter von einem starken Anstieg des Kraftverkehres ausgehen. Also die Erhöhung der Produktion nicht zum Stillstand kommt, selbst wenn alle Produktionskapazitäten von Verbrenner auf Elektro umgestellt wurden.

Dieser Effekt ließe sich nur ändern, wenn die Fahrzeuge beim Umstieg auf Elektroautos gleichzeitig erheblich kleiner würden. Also zum Beispiel Twizy statt SUV. Es findet aber genau die gegenteilige Entwicklung statt. Was den Schuldenberg zusätzlich stärker anschwellen lässt.

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