Thomas aus Marl schrieb am 14.03.2021 15:16:
In meinem 41 jährigen Arbeitsleben habe ich beim Kauf meiner Autos immer, mit einer Ausnahme, wo das Fahrzeug 2,5l Hubraum hatte, darauf geachtet, dass der Verbrauch möglichst niedrig war.
Habe ich natürlich auch, wenn auch weniger aus Umweltbewusstsein sondern eher wegen des finanziellen.
Tatsache dürfte aber auch sein das dies nicht das einzige Kriterium ist, es gibt Fahrzeuge mit niedrigen Verbrauch die sich durchaus als 'Umweltsäue' bewiesen haben, anderseits wurden Fahrzeuge die sich durchaus als eher umweltfreundlich erwiesen haben durch die EU Vorschriften vom Markt gefegt.
Zahlreiche meiner Kollegen achteten eher darauf, dass es Alufelgen gab, dass das Auto möglichst viel PS hat...
Leute die irgendetwas zu kompensieren haben? ;)
Ästhetik ist schon ein Argument, nur muss das nicht in Wiederspruch zur Umweltverträglichkeit stehen.
Versuche der Automobilindustrie, das Dreiliter-Auto auf den Markt zu bringen waren auf Grund der schlechten Leistungsdaten zu überteuerten Preisen von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Es gibt aber auch physikalische Grenzen, die zwar die Hersteller erkennen aber nicht die Politik, die meint alles wäre bestimmbar.
Das stellt sich dann doch manchmal die Frage ob der Aufwand sich letztendlich überhaupt noch lohnt, oder besser ob das für den Durchschnitts Autofahrer überhaupt finanzierbar ist.
Imho ist die derzeitige E-Technik so eine Falle, bei der alte Kisten von Markt müssen und Neue auf den Markt kommen die kaum ein Leben für Zweit- oder Drittkäufer haben werden, ne Nachhaltigkeit ist etwas Anderes.
Nur ein Beispiel, es wurde ja bekannt das ein österreichischer Tesla Fahrer dessen Auto verunfallt war über ein Jahr suchte bis er eine Firma fand die sein Auto entsorgte, was aber weniger bekannt ist, die Beteiligten mussten unterschreiben das sie nicht veröffentlichten wo und wie das Fahrzeug, respektive seine Teile, entsorgt wurde.
Es ist mir dadurch leider nicht im Ansatz gelungen, an ein Fahrzeug zu kommen, das einen deutlich niedrigeren Verbrauch und somit auch niedrigeren CO2- Ausstoß aufwies. Mein erstes Auto wog 670kg und verbrauchte knapp 6 l/100km. Mein letzter Diesel brachte das 2,5 fache auf die Waage und stieß mit 5,7 l Verbrauch sogar noch mehr Kohlendioxid aus, da Dieselkraftstoff, was viele gar nicht wissen, im Verhältnis zu Benzin, mehr Kohlenstoff enthält.
Tja, Hauptsache Luxus, das Andere wird gern unter dem Teppich gekehrt und das nicht nur von den Herstellern :(
Ist wie mit den Allzeit erwähnten Batterieaustausch bei E-Fahrzeugen, was wiederum weniger erwähnt wird ist das dies bei Tesla Fahrzeugen gar nicht möglich ist da die Batterie ein fester Bestandteil des Chassis ist.
Noch darf man das sagen, was aber wenn das Standard wird?
Den größten Effekt dürfte ich dadurch erzielt haben, dass auf Grund des mit steigendem Alter steigenden Gesundheitsbewusstseins das Auto immer häufiger durch das Fahrrad ersetzt wurde und bewusst nur bei Regen und im Winter zum Einsatz kam.
Vernünftige Vorgehensweise imho, aber nicht Allen ist das möglich, oder zugegebener Massen sind auch sehr Viele einfach zu faul dazu.
Der 'Tron des kleinen Mannes' ist halt oft mal der Fahrersitz seines Autos, da kann er noch Mann sein, da leistet das Auto und er kann damit glänzen ;)
Jetzt kommt aber die EU und sagt "Das darfst du nicht mehr sonst bist du eine Umweltsau, gibt dein Geld lieber uns wir wissen wie man Geld benutzt ohne Umweltschäden."
Mein Wagen ist über 20 Jahre alt und braucht knapp 10 Liter Super, was Anderes könnte ich mir aber auch gar nicht leisten.
Ein leichtes, sparsames Elektroauto könnte für den Besitzer einer Photovoltaikanlage einen Schritt hin zu einer CO2- ärmeren Mobilität darstellen, wäre da nicht die Automobilindustrie, die angeblich auf Kundenwunsch, immer stärkere SUV mit immer größeren Akkus und zwangsläufig immer höherem Gewicht auf den Markt bringt und ihre Modellpolitik so gestaltet, dass bestimmte Fahrzeuge die sie nicht verkaufen will, durch mangelnde Ausstattung möglichst unattraktiv werden, um dann sagen zu können, dass ihnen die Erfahrung Recht gab.
Und Gas oder Wasserstoff? Muss es nur mit Akku sein oder wären doch andere Energie Quellen doch zu überdenken?
Gerade der Akku macht das Fahrzeug schwerer und Akkutechniken die nicht so umweltschädlich sind erhöhen das Gewicht noch mehr und reduzieren die Reichweite, die eh schon schöngerechnet wird und im Akkuleben doch deutlich abnimmt.
Vielleicht bin ich zu sehr ein Verfechter der Energieerzeugung im Fahrzeug (Brennstoffzelle, Motor mit fossilen Brennstoffen, Gas oder Wasserstoff etc.) aber macht es Sinn eine Batterie im Winter heizten zu müssen?
Solange wie es ÖPNV und Bahn nicht gelingt, reizvolle Alternativen zum Individualverkehr anzubieten, ist der Gesetzgeber gefordert, die Autohersteller in ihre Schranken zu verweisen um die Auswirkungen auf das Klima durch Festsetzung von niedrigen Verbrauchsgrenzwerten zu minimieren.
Meiner Meinung nach nur Augenwischerei, letztendlich interessiert die Politik Klima nicht, weil sie dafür kaum mehr in ihrer Amtszeit zur Verantwortung gezogen werden, was zählt sind Modelle zu entwickeln die den Leuten eine Schuld einreden um damit noch mehr Steuern aus ihnen herauszuquetschen.
Ist doch wie mit der Kernfusion, verteufelt und geschmäht, obwohl jeder weis das bei in Zukunft 10 Milliarden Menschen auf der Welt kaum eine Alternative mehr möglich ist, will man fair sein.