Nur für die energieintensive Gießerei wird in Grünheide ein Gaskraftwerk betrieben. Der Rest ist erneuerbar, wie auch schon im Stammwerk in Kalifornien. Und niemand hindert das Land Brandenburg, da außen herum Windräder zu bauen, die den Reststrom liefern.
Natürlich ist das E-Auto erst dann klimaneutral, wenn es auch der Strommix ist. Aber soll man deswegen mit den Autos warten, bis das der Fall ist? Natürlich nicht, man marschiert von zwei Seiten auf dasselbe Ziel zu: klimaneutrale Mobilität. Hier sollte man sich nicht von den Fossilbremsern instrumentalisieren lassen.
Inwiefern ist das alles dem Kapitalismus anzulasten? Auch diesem darf man nur vorwerfen, was er tatsächlich ausgefressen hat. Da muss man erst mal zugeben, dass der Kapitalist Elon Musk eine Innovationsspirale losgetreten hat, die damals 2003 (als er anfing) kein Mensch für möglich gehalten hatte. Batterien hatte man seit 200 Jahren und derartige Verbesserungen hinsichtlich Preis, Gewicht und verwendeter Materialien schienen völlig unerreichbar. Und die Innovation geht weiter. Kaum schreibt man etwas ins TP-Forum, ist es schon wieder veraltet. Alles unter dem Regime des Kapitalismus, der hierfür nicht zu verurteilen ist.
Wer Autos bauen will, braucht sündhaft teure Anlagen und die sind nur durch astronomische Stückzahlen zu amortisieren. Die nötige Größe hat diese Tesla-Fabrik, aber es kommt noch etwas hinzu: Musk gibt zu, dass er beim Model 3 riesige Schwierigkeiten hatte und da meint er wohl, hier sei es besser. Da kann er recht haben und zwar speziell im Hinblick auf die Robotertechnik: bei uns gibt es Hersteller, die schlüsselfertige Roboterstraßen liefern können, die bei jeder Sonderausstattung das Richtige machen. Das ist weltweit sehr selten, wenn nicht einmalig. Gerade deswegen wird sich auch in Zukunft die Autoindustrie hier konzentrieren. Mit allen Abhängigkeiten, die sich daraus ergeben. Aber wäre das in einem anderen Wirtschaftssystem anders? Wohl nicht.
Jetzt zum Unschönen: der Putsch in Bolivien war dann doch wohl der erste Lithiumputsch der Geschichte:
https://de.rt.com/international/114222-medienbericht-grossbritannien-unterstutzte-putsch-in-bolivien/
Putsche gehören zum Kapitalismus wie die Schale zum Ei. Das dann schon.
Gruß Artur