Ansicht umschalten
Avatar von Demophob
  • Demophob

mehr als 1000 Beiträge seit 11.01.2000

Umweltbilanz von Verbrennern

Was ist denn mit den massiven Umweltschäden, die die Erdölförderung mit sich bringt? Wurde das in den Studien auch berücksichtigt!?! Dass Erdöl ein nicht-nachwachsender Rohstoff ist, der auch nur in endlicher Menge vorhanden ist? Dass die Ökosysteme in der Nähe von Bohrtürmen, Ölplattformen, Pipelines und Raffinerien regelrecht vernichtet sind? Dass bei Unglücken mit Tankern, Bränden auf Ölplattformen und in Raffierien etc. ebenfalls immense (oft irreparable) Umweltschäden entstehen? Dass der Boden in der Nähe von bzw. unter Tankstellen meist auch komplett verseucht ist? Und so weiter, und so fort.

Gut, die Rohstoffe für die Herstellung von Akkus sind auch nur in endlicher Menge vorhanden und dort wo diese Rohstoffe abgebaut werden, sieht es auch nicht gerade nach blühenden Landschaften aus. Aber man darf nicht vergessen, dass Akkus zumindest zum Teil recyclebar sind, während bis einmal im Motor verbrannter Treibstoff unwiderruflich weg ist. Und man darf nicht vergessen, dass Erdöl auch dringend für andere Zwecke noch gebraucht wird (z.B. für die Produktion von Kunststoffen, für die Produktion mancher Arzneimittel, zum Heizen usw.).

Dazu kommt noch, dass die Akkutechnologie noch quasi in den Kinderschuhen steckt. Da ist noch (sehr) viel Entwicklungspotential nach oben drin. Nicht nur von den Kapazitäten her, sondern durchaus auch in umwelttechnischer Hinsicht. Ganz im Gegensatz zu Verbrennungsmotoren, die kaum noch optimierbar sind (die ganzen Schummelskandale der letzten Zeit zeigen doch eindeutig, wie schwer es der Automobilindustrie fällt, immer strengere Abgasnormen einzuhalten).

Alles in allem mögen also Elektroautos nicht gerade ökologisch unbedenklich sein, aber ich wage mal zu behaupten, dass sie im Vergleich zu Verbrennern das geringere Übel sind. Das soll uns jetzt nicht davon abhalten – und da gebe ich dem Autor Recht – die ÖPNV-Angebote weiter auszubauen, das Pendeln zu reduzieren und allgemein das Verkehrsaufkommen einzudämmen (unabhängig von der Antriebsart sind Autos auch wegen der stetig zunehmenden Verkehrsdichte, dem damit verbundenen drohenden Verkehrsinfarkt/-kollaps, des akuten Parkplatzmangels und des Verkehrslärms auch noch ein ernstzunehmendes Problem), aber bei der Elektromobilität von "Mogelpackung" zu reden bzw. Elektroautos so schlecht zu reden, ist mir persönlich etwas zu fundamentalistisch und polemisch. Die Zukunft bzw. der technische (und u.U. uch soziale) Fortschritt wird uns noch zeigen, wo die Reise hingeht; doch ich denke, dass Elektromobilität eher Teil der Lösung als inhärentes Problem ist.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten