Normalerweise schätze ich Konicz Analysen, aber hier hat er sich auf Glatteis begeben und ist prompt umgefallen.
Selbstverständlich trifft es zu, dass man mit direktelektrisch angetriebenen Autos nicht aus der Klimakrise herauswächst. Wer das behauptet, schwafelt Unsinn.
Aber das ist noch kein Grund auf die noch nachwirkende Propaganda der Verbrennermotoren-Industrie hereinzufallen. All die angegebenen Zahlen sind tendenziös und mittlerweile durch weniger interessierte Studien berichtigt. Der Break even-Punkt ist weit früher, die CO2-Proliferation bei der Akku-Herstellung weit geringer und laufend fallend.
Gerade einem linksdrehenden Menschen wie Konicz müsste eigentlich klar sein, dass sich die Industrie jahrzehntelang mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln gegen eine Elektrifizierung ihrer Vehikel gestemmt hat. Aus gutem Grund, werden doch damit massiv Investitionen entwertet und obsolet gemacht. Daran ist niemand in der Branche interessiert und es musste daher neue Konzerne aus dem Boden gestampft werden, etwa Tesla, um die Elektrifizierung voranzubringen. Nun ist allen klar geworden, dass man umschwenken muss, es drohen Renditenverluste, der Wind hat gedreht.
Um bezüglich Klima etwas Positives zu bewirken, bräuchte es scharfe Limits, etwa bei der Anzahl Vehikel, ihrer Kilometerleistung und nicht bloss eine Umstellung der Antriebsart. Im Kapitalismus undenkbar, in Deutschland erst recht. Wir werden mit und ohne E-Mobile in die Wand donnern.
Wenn man davon absieht - es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass ausgerechnet bei den E-Mobilen Umweltschäden bei der Bereitstellung von Rohstoffen beklagt werden. Gilt das für Verbrenner, elektronische Gadgets, Bekleidung etc. etwa nicht? Was ist daran anders? Der heutige Akku-Entwicklungsstand ist zudem bei weitem nicht das Ende der Fahnenstange. Es werden neue entwickelt, die mit weniger oder gar keinen der besonders problematischen Stoffe auskommen.
E-Autos haben viele Vorteile, sie verursachen weniger Lärm, keine Abgase, sind nicht auf den Import von Energieträgern aus problematischen Regionen abhängig. Sie mit Verweis auf ihre Klimaschädlichkeit abzulehnen geht am Problem vorbei. In diesem grundfalschen Wirtschaftssystem gibts ganz sicher kein Richtiges. Noch jede gute Idee ist in Windeseile pervertiert worden. Etwa no till-Landwirtschaft. Mit Technologie hat das alles nichts zu tun.